Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft fordert besseren Schutz für Muslime – täglich dreieinhalb islamfeindlich motivierte Straftaten
18. November 2025
„Die Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen: Musliminnen und Muslime sind in Deutschland weiterhin unzureichend geschützt. Besonders 31 Angriffe auf Moscheen innerhalb eines Dreivierteljahres machen sichtbar, dass religiöse Einrichtungen zu häufig ohne ausreichende Sicherheitsstrukturen auskommen müssen. Jede Attacke auf ein Gotteshaus ist ein Angriff auf die Religionsfreiheit und auf das friedliche Miteinander in unserem Land.
Besorgniserregend ist, dass 794 Taten dem rechten Spektrum zugeordnet werden – ein klares Zeichen dafür, dass antimuslimischer Rassismus eng mit rechtsextremen Ideologien verbunden ist. Zugleich zeigt die extrem geringe Zahl an Festnahmen und das vollständige Ausbleiben von Haftbefehlen eine bedenkliche Lücke zwischen Straftaten, ermittelten Täterinnen und Tätern und tatsächlichen Konsequenzen. Viele Musliminnen und Muslime empfinden diese Diskrepanz als schmerzhaften Hinweis darauf, dass ihre Sicherheit offensichtlich keine besondere Priorität hat.
Die Islamische Gemeinschaft fordert eine deutliche politische Schwerpunktsetzung: eine Sicherheitsarchitektur, die Moscheen verlässlich schützt; Prävention, die islamfeindliche Hetze frühzeitig eindämmt; und eine Strafverfolgung, die konsequent und transparent erfolgt. Antimuslimischer Rassismus ist kein gefühltes Problem, sondern eine empirisch belegte, reale Bedrohung, die Menschen verletzt, Familien verunsichert und das Vertrauen in staatliche Institutionen schwächt.
Der Staat steht gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern in der Pflicht, sie zu beschützen. Dieser Verpflichtung kommt sie leider nur mangelhaft nach. Islamfeindlich motivierte Gewalt muss mit derselben Entschlossenheit bekämpft werden wie jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Nur so kann unser Land seinen eigenen Anspruch erfüllen, ein Ort gleicher Würde und gleicher Sicherheit für alle zu sein.“











