Gemeinschaft

„SUNDERBAN“ das Land der Bengal Tiger

25. Dezember 2007

Sunderban befindet sich im Süden von Bangladesch und ist nicht nur das Land der Bengal Tiger, es ist auch eines der Gebiete, das vom Taifun „SIDR“ am meisten zerstört wurde. Bei dem Sturm haben nicht allein viele Menschen ihr Leben verloren, nach Berichten der Einheimischen zufolge gab es viele verendete Tiere. In den Flüssen konnte man nach dem Sturm viele leblose Tigerkörper und Affen sehen. Dieser Sturm war zweifellos eine außerordentliche Katastrophe. Wir haben dieses Gebiet auch nach einer außergewöhnlichen Reise erreicht.

Der Inlandsflug von Dhaka nach Jessore erfolgte in einem ausgemusterten ehemaligen deutschen zwei Propeller Flugzeug; die Notausgänge waren noch mit dem Aufschrift „AUSGANG“ gekennzeichnet. Die anschließende Fahrt mit dem Auto entwickelte sich schwieriger als wir es uns vorgestellt hatten. Obwohl die Entfernung zu unserem Übernachtungsquartier nur 60 km betrug, benötigten wir ca. 4 Std. Im Morgengrauen haben wir uns auf die Reise in die am meisten verwüsteten Gebiete gemacht. Nach einigen Stunden Fahrt sind wir in einem Dorf angekommen, wo die Menschen sich auf der Straße versammelt hatten und auf uns warteten.

Hier haben wir zum ersten Mal die Hilfspakete gesehen, die von unserer Partnerorganisation vorbereitet wurden. Nach einer kurzen Ansprache haben wir auch umgehend mit dem Verteilen der Hilfsgüter begonnen. Die Menschen hatten eine Wertmarke in der Hand; diese Wertmarke konnten sie dann bei uns gegen Taschen mit Reis, Linsen, Gemüse und Süßigkeiten für den „ED Day“ eintauschen. Der Ansturm auf die Pakete und die einzelnen Gesichtsausdrücke der Menschen lassen nur erahnen, in welcher Not diese Menschen leben.

Die Bewohner dieses Dorfes hatten sogleich mehrere Probleme. Eines war unter anderem auch der Transport bzw. die Verbindung zu der nächsten Bushaltestelle. Die Fahrräder „Riksha“ sind gängige Transportmittel in Bangladesh. Vor dem Sturm gab es 10 solche Rikscha Fahrer, die die Dorfbewohner transportiert haben. Da diese bei dem Sturm auch zerstört wurden, haben wir 10 solche Rikshas gespendet. Somit ist der Anschluss der Menschen an den öffentlichen Busverkehr wiederhergestellt. In einem weiteren Dorf haben wir die Familie „Halim“ kennen gelernt. Ihr Haus wurde vollständig von dem Taifun zerstört. Als wir erfahren haben, dass sie bis heute keinerlei Hilfe erhalten haben und der Vater Muhammed Abdul (35) die Reparatur des Hauses nicht aus eigener Kraft durchführen kann, wollten wir ihm natürlich auch helfen. Wir haben ihm 25000 Taka für die Reparatur seines Hauses gespendet. Die Freude und der Dank über dieses Spende, die von den IGMG Mitgliedern aus den Moscheen kommt, hat diese Familie sehr glücklich und dankbar gemacht. Die Mutter Rabia (30) hat vor Freude geweint. Die beiden Kinder Halime (5) und Nasir (8) haben uns kurz ihre Erlebnisse im Moment des Sturms geschildert. Nasir hat sich unter den Schrank versteckt und laut gebetet sagt er. Die Schwester Halime habe sich an die Beine der Mutter geklammert, die zusammen mit Ihrem Mann die Stützen ihres Hauses festgehalten hat. Alle Anstrengungen blieben aber vergeblich. Das Dach stürzte ein und der Sturm verwüstete alles im Inneren des Hauses. Die Familie Halim hat nun wieder eine Zukunftsperspektive dank Ihrer Unterstützung.

In Sathkira haben wir anschließend einige Opfertiere besichtigen können, die wir in euren Namen gespendet haben. Morgen werden wir weitere Dörfer im Bezirk Khulna besichtigen. Ich werde euch über unsere Eindrücke Informieren. Wir wünsche allen IGMG-Spendern ein gesegnetes Bayram.

Nihat Köse Nord Ruhr

Ahmet Yücel Hamburg

Mustafa Arslan Lyon.

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