Freitagspredigt

Futuvvet-Der Muslim darf kein Egoist sein

12. August 2005

Verehrte Muslime!

Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen mit ihrem Reichtum gemessen werden und die finanziellen Standards der Menschen an erster Stelle stehen. Dadurch gehen im Laufe der Zeit wichtige Werte verloren und die guten Verhaltensweisen geraten in Vergessenheit. Allah teala beschreibt diese Hochmütigkeit der Menschen im Koran folgendermaßen:

“ Oder haben sie (etwa) Anteil an der Herrschaft? Dann würden sie den Menschen nicht einmal so viel wie die Rille eines Dattelkerns abgeben.“ (4:53)

Einer der verloren gegangenen Werte ist „Futuvvet“. Das heißt, anderen Menschen zu helfen, ihnen entgegenzukommen sowie die Bedürfnisse anderer Menschen vor seine eigenen zu stellen. Menschen mit gutem Charakter weisen diese Eigenschaft auf. Die Absicht hinter allen Geboten und Verboten des Islams ist es, gute und gerechte Muslime zu erziehen. In der heutigen Gesellschaft sind wir auf solche Muslime mehr denn je angewiesen.

Futuvvet ist die Eigenschaft der Menschen, die alles riskieren würden, um anderen Menschen behilflich zu sein und ihre Probleme zu lösen. Damit erobern sie natürlich die Herzen dieser Menschen und tragen somit wichtige und vorbildliche Verhaltensweisen für die Gesellschaft.

Der Gesandte Allahs befahl uns sieben Verhaltensweisen:

Er befahl uns, den Kranken zu besuchen, mit einem Beerdigungszug zu gehen, dem Niesenden Barmherzigkeit zu wünschen, den Schwörenden nicht im Stich zu lassen, dem Unterdrückten zu helfen, den Einladungen Folge zu leisten und den Friedensgruß unter den Menschen zu verbreiten.

Die Gelehrten haben die Muslime, die den Weg der „Futuvvet“ eingeschlagen haben, folgende vier Eigenschaften zugesprochen:

  1. Gnädig zu sein, trotz seiner Macht und Stärke.
  2. In Zorn und Wut, barmherzig zu sein.
  3. Sogar über seine Feinde positiv zu denken.
  4. Die Bedürfnisse anderer vor seine eigenen zu stellen

Liebe Geschwister!

Die Menschen, die das Wohl Anderer vor ihr eigenes Wohl stellen, tragen dazu bei, dass die Gesellschaft sein Gleichgewicht bewahrt. Sie vermeiden Streitigkeiten und Chaos und sorgen für Ruhe und Frieden.

Ich beende die Hutba mit diesen Koranversen:

„Und nimmer ist das Gute und das Schlechte gleich. Wehre (das Schlechte) in bester Art ab, und siehe da, der, zwischen dem und dir Feindschaft herrschte, wird wie ein treuer Freund sein.“ (Fussilat 34)

„Und sie speisen die Armen- und mag sie ihnen auch noch so lieb sein-, der Waisen und den Gefangenen, (indem sie sagen) “ Wir speisen euch nur um Allahs willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank dafür.“ (Insan 7-8)

IGMG- Irschad Abteilung

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