Freitagspredigt

Hutba – „Sei Willkommen, O Ramadan!“

21. August 2009

Verehrte Muslime,

wir danken unserem Herrn, dass er uns erneut ermöglicht, den Ramadan zu erleben. Möge uns dieser segensvolle Monat nur Gutes bringen. Denn unser Prophet Muhammad (saw) beschrieb den Ramadan als einen Monat, dessen Anfang Barmherzigkeit (Rahma), dessen Mitte Vergebung (Mağfira) und dessen Ende die Errettung von der Hölle mit sich bringt.

Ramadan heißt wörtlich „brennen“. Dies, weil die Verfehlungen des fastenden Muslims aufgrund seines aufrichtigen Fastens (Sawm) ausgelöscht werden. Somit kann er das nicht endende Verlangen seiner Triebseele (Nafs) bändigen.

Die Vorstellung, sich einen ganzen Tag vom Essen und Trinken fernzuhalten, mag auf den ersten Blick schwer erscheinen. Doch wenn dies um Gottes Wohlwollen geschieht, wird dem Fastenden auch die Hilfe Gottes zuteil werden.

Im Koran wird dieser Gottesdienst (Ibâda) wie folgt zur Sprache gebracht: „O ihr, die ihr glaubt! Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Menschen vor euch vorgeschrieben war; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig. (Es geht um) abgezählte Tage; wenn einer unter euch aber krank oder auf Reisen ist, der faste die gleiche Anzahl von anderen Tagen. Und die, die es nur mit größter Schwierigkeit könnten, sollen zum Ausgleich einen Armen speisen. Und wer aus freien Stücken mehr als vorgeschrieben tut, tut es zu seinem Besten. Dass ihr fastet, ist euch zum Vorteil, wenn ihr es richtig begreift.“ [2:183][2:184]

Für Muslime, die die Voraussetzungen erfüllen, ist das Fasten also Pflicht. Diejenigen, die nicht fasten können, sollen es nach dem Ramadan nachholen. Muslime, die aufgrund einer chronischen Beschwerde gar nicht fasten können, sollen für jeden nicht gefasteten Tag einen Armen speisen bzw. den dafür notwenigen Betrag spenden.

Von Außen erscheint das Fasten als eine strapaziöse Praxis. Doch für den Gläubigen, der einmal in den Genuss des Fastens gekommen ist, ist dies nicht der Fall. Denn sie fasten mit dem Bewusstsein, dass sie eine große Belohnung erwartet. Laut einem Hadîth hat Gott gesagt: Das Fasten ist für mich, den Fastenden werde ich bevorzugen und ihn grenzenlos belohnen.

Verehrte Geschwister,

eine andere Besonderheit des Ramadan ist die Kadr-Nacht. In dieser Nacht, die besser ist als Tausend Nächte, begann die Herabsendung des Korans. Auch aus diesem Grund sollten wir uns im Ramadan verstärkt dem Lesen und Rezitieren des Korans hinwenden. Denn er ist es, der Gutes und Schlechtes, Wahres und Falsches trennt und uns den rechten Weg weist. Unsere Verfehlungen und Sünden werden vergeben werden, wenn wir die koranische Botschaft zu verstehen versuchen, das Fasten gebührend einhalten und den Lohn nur von Gott erwarten.

In diesem Monat sollten wir auch unsere Freundschaft mit anderen pflegen und Armen und Bedürftigen helfen. Mehr als sonst sollten wir Wege suchen, diesen Menschen unter die Arme zu greifen. Zu unseren Iftâr-Mahlzeiten sollten sich deshalb Arme und Wohlhabende treffen. Ferner sollten wir unsere Freunde, egal ob Muslime oder nicht, einladen, um so einen aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Austausch zu leisten.

Möge Gott uns einen segensvollen und friedlichen Fastenmonat bescheren. Möge er unser Fasten, unsere anderen Gottesdienste und unsere Bittgebete (sing. Duâ) annehmen.

IGMG-Irschadabteilung

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