Freitagspredigt

Hutba – Dankbarkeit gegenüber den Gaben Gottes

09. April 2010

Verehrte Muslime,

Dankbarkeit (Schukr) gegenüber einer Gabe oder einer guten Tat äußert sich in Worten, Handlungen oder in Dankbarkeit, die man im Herzen verspürt. Es umfasst, die Bedeutung einer Gabe zu erkennen und diese Erkenntnis zu zeigen. In diesem Sinne wird auch das Wort „Hamd“ verwendet. Unser Prophet sagte: „Ihr zeigt Dankbarkeit, wenn ihr „Alhamdulillâhi rabbil alamîn“ sagt“. Dies zeigt uns die unmittelbare Beziehung von „Schukr“ und „Hamd“. Ferner sagte Muhammad (saw): „Hamd ist der Anfang von Dankbarkeit (Schukr). Wer den Hamd nicht spricht, ist nicht dankbar.“ Doch egal ob „Hamd“ oder „Schukr“, letztenendes ist es Allah, dem aller Dank gebührt. Denn er ist der Besitzer von allem, auf ihn gehen alle Gaben zurück.

 

Verehrte Geschwister,

unsere Dankbarkeit können wir auf drei Weisen zeigen: Zum einen können wir sie in Worte fassen. Wir können Gott gedenken (Zikr), ihn lobpreisen (Tasbîh) oder zu ihm beten (Duâ). Im Koran heißt es schließlich: Und was deines Herrn Wohltaten anlangt, sprich darüber! (Sure Duhâ, [93:11]) Die Dankbarkeit gegenüber den Gaben Gottes kann aber auch im Herzen geschehen; und zwar, indem man den Schöpfer, von dem alle Gaben kommen, von Herzen erkennt und anerkennt (Tasdîk). Ein anderer Weg Dankbarkeit zu zeigen, geht über Handlungen. Dies umfasst alle Handlungen, die im Einklang mit dem Willen Gottes stehen. Im Koran heißt es hierzu: Abraham war fürwahr ein Vorbild der Tugend, gehorsam gegen Allah, lauter im Glauben und kein Götzendiener. Er war für seinen Gnadenerweis dankbar, und er erwählte ihn und leitete ihn auf einen geraden Pfad. (Sure Nahl, [16:120][16:121])

Verehrte Muslime,

ein anderer Koranvers lautet: Auch das Opfer von Großvieh haben wir euch als ein Symbol Allahs bestimmt. Ihr habt Gutes an ihnen. So sprecht Allahs Namen über ihnen aus, wenn sie gebunden dastehen. Und nachdem sie auf die Flanke gestürzt sind, esst von ihnen und speist den Bittenden wie den (verschämten) Armen. So haben wir sie euch dienstbar gemacht, auf dass ihr dankbar seid. (Sure Hadsch, [22:36]) Gott gegenüber für derlei Gaben dankbar zu sein, heißt, diese Gaben gemäß seinem Willen zu verwenden, sie etwa an bedürftige Menschen zu verteilen.

Das Gegenteil von „Schukr“ ist „Kufr“, also die Verneinung der Gaben Gottes. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass es Allah selbstverständlich nicht nötig hat, dass seine Diener ihm gegenüber dankbar sind. Der Nutzen der Dankbarkeit kommt dem Diener selbst zugute. So sagt unser Herr im Koran … Und wer dankbar ist, ist nur dankbar zu seinem Besten. Und wenn einer undankbar ist – wahrlich, mein Herr ist unabhängig und großmütig. (Sure Naml, [27:40])

 

Egal, ob der Mensch Dankbarkeit zeigt oder die Gaben Gottes nicht als solche anerkennt, in beiden Fällen ist er für seine Entscheidung verantwortlich. Wer Allah gegenüber Dankbarkeit zeigt, der wird – inschâallâh – im Jenseits dafür belohnt werden. Daher obliegt uns, all das, was uns gegeben wurde, als Gaben Gottes zu erkennen. Dementsprechend ist es unsere Aufgabe, nicht undankbar zu sein und Allahs Gaben gemäß seinem Willen zu verwenden.

 

IGMGIrschadabteilung

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