Freitagspredigt

Hutba – Das Fasten: Sawm

29. August 2008

Verehrte Muslime,

wir danken Allah, dass er uns erneut ermöglicht hat, die gesegnete Zeit des Fastens zu erleben. Denn ın wenigen Tagen wird der Monat Ramadan und damit die segensreiche Fastenzeit beginnen. Anlässlich dieses bevorstehenden Ereignisses möchten wir all unsere Geschwister beglückwünschen.

Das Fasten (Sawm) ist eine der vier bedeutensten Gottesdienste (pl. Ibâdât) im Islam. Unser Prophet, Muhammad (saw), wies mit folgenden Worten auf eine der Eigenschaften des Fastens hin: „Das Fasten ist für den Menschen ein Schutzschild vor dem Höllenfeuer, wie ein Schutzschild in der Schlacht, der euch vor dem Tode schützt.“ (Nasâî, Sawm, IV, 167) Es wird auch überliefert, dass Allah dem Propheten folgendes mitgeteilt hat: „Der Fastende entsagt für mein Wohlwollen dem Essen, dem Trinken und dem Geschlechtsverkehr. Das Fasten ist ein Gottesdienst, der nur für mich verrichtet wird. Nur dafür gebe ich eine grenzenlose Belohnung, während andere Gottesdienste nur mit dem zehnfachen belohnt werden.“ (Buchârî, 897)

Verehrte Geschwister,

aufgrund des Mondkalenders verschiebt sich der Fastenmonat jedes Jahr um zehn Tage. Somit fällt der Ramadan auf sehr warme als auch sehr kalte Jahreszeiten. Auf diese Weise wird ein Muslim während seines Lebens in jeder Jahrezeit gefastet haben. Ab diesem Jahr wird der Ramadan in unseren Breitengraden auf den Sommer fallen, was bedeutet, dass die Fastentage länger werden. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde eine schiewrige Fastenzeit auf die Muslime zukommen. Doch solange das Fasten um Allahs Zufreidenheit Willen geschieht, wird er uns Geduld und Ausdauer geben. Für gläubige Menschen ist die Anstrengung nicht der Maßstab ihrer Gottesdienste. Daher ist es nicht anstergend, die Religion (Dîn) Allahs zu leben. Der Islam ist ein der menschlichen Natur entsprechender Weg. Darauf wird auch im Vers „…und hat euch in der Religion nichts Schweres auferlegt…“ [23:78] hingewiesen.

Verehrte Muslime,

in diesem Jahr beginnt der Ramadan in der Zeit, in der das Arbeitsleben und die Schulzeit wieder anfangen. Es ist eine Zeit, in der die Nächte kurz und die Tage lang sein werden. Das Nachtgebet wird relativ spät verrichtet werden und im Vergleich zu den Vorjahren liegt zwischen diesem Gebet und dem Sahûr-Essen eine recht kurze Zeitspanne. Diejenigen, die ihrer Arbeit oder ihrer Ausbildung nachgehen, werden mit eventuellen zusätzlichen Belastungen konfrontiert werden. Doch wie wir bereits hingewiesen haben, wird uns Allah Geduld und Ausdauer geben.

Indes sollten die Imâme ihre abendlichen Predigten kurz halten und das Tarâwih-Gebet – im Ramen der Suna – möglichst so leiten, dass unseren Geschwistern damit geholfen wird. Da es sowieso der Sunna widerspricht, nach dem Nachtgebet noch lange aufzubleiben, werden sich unsere Geschwister sofort zur Ruhe legen, um rechtzeitig zum Sahûr-Essen aufzustehen und nach dem Morgengebet noch eine Weile schlafen zu können. Insbesondere diejenigen, die körperlich anstrengenden Arbeiten nachgehen, ist es erlaubt, sich zur Abkühlung mit kaltem Wasser zu waschen. Außerhalb der Arbeit- und Schulzeiten sollte zudem auf genügend Ruhe geachtet werden. Es ist auch nicht verwerflich, während dem Fasten zu schlafen, wenn die Gebetszeiten eingehalten werden. Allen Streiterein müssen Muslime – besonders im Ramadan – mit den Worten „Ich faste.“ (Buchârî, 897) begegnen, wie es der Prophet gesagt hat.

Möge Allah unsere Gebeta annehmen und uns eine segensreiche Fastenzeit bescheren.

IGMG – Irschad-Abteilung

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