Freitagspredigt

Hutba – Das Gebet verrichten

11. Januar 2008

Verehrte Muslime,

alle Lebewesen, vom kleinsten bis zum größten, gedenken Allahs und beten ihn an. Der in der besten Weise erschaffene Mensch ist eines dieser Lebewesen und hat die Fähigkeit Allah aus eigenem Willen anzubeten. Allah teilt uns mit, dass er den Menschen erschaffen hat, damit dieser ihn anbetet. Alle Propheten, insbesondere dem letzen Propheten Muhammad (saw), wurden gesandt, um den Menschen diese Aufgabe mitzuteilen. Allah hat den Menschen durch die Propheten Gottesdienste (Ibâda) wie das Fasten und die Zakât geboten und Dinge wie den Alkohol und den Ehebruch (Zinâ) verboten. Sich von den letzteren fernzuhalten, wird wie ein Gottesdienst belohnt. Doch unter den Gottesdiensten gibt es einen Gottesdienst, der als der Kern aller Gottesdienste angesehen werden kann. Dies ist das Gebet (Salâh). Denn das Gebet ist das beste Mittel, um den schwach erschaffenen Menschen an den allmächtigen Allah zu binden. Das Gebet ist das Gebot Allahs, dem Schöpfer der Himmel und der Erde, dem Erschaffer aller Lebewesen auf Erden. Das Gebet ist der Pfeiler der Religion (Dîn). Es schützt vor allem Schlechten, wie es in folgendem Vers heißt: „Trage vor, was dir von dem Buche geoffenbart wird und verrichte das Gebet. Siehe, das Gebet bewahrt von Schandbarem und Verbotenem. Doch das ständige Gedenken an Allah ist fürwahr das Größte. Und Allah weiß, was ihr tut.“ [29:45]

Verehrte Muslime,

das Gebet ist der Gottesdienst, der im Koran – nach dem Dschihad – am meisten erwähnt wird. Dort wird es hunderte Male mit verschiedenen Begriffen wie „Salâh“, „Zikr“, „Tasbîh“ und „Takbîr“ wiedergegeben und sogar die Anzahl der täglichen Gebete wird genannt. Unser Herr bringt dies in folgendem Vers zur Sprache: „Und wenn ihr das Gebet verrichtet habt, dann gedenkt Allahs, sei es stehend, sitzend oder liegend. Doch wenn ihr in Sicherheit seid, verrichtet das Gebet (auf normale Weise). Siehe, das Gebet ist für die Gläubigen für bestimmte Zeit vorgeschrieben.“ [4:103] Im Grunde umfasst das Gedenken Allahs, das, wie es im vorigen Vers heißt, im Stehen, im Sitzen und im Liegen durchgeführt werden kann, alle Formen des Gottesdienstes der übrigen Geschöpfe. Deshalb ist das Gebet für den Menschen, der es verrichtet, der Höhepunkt seiner Erschaffung und seiner Dienerschaft. So ist es der Beweis für den Glauben (İmân) und die Umsetzung des Glaubens im Leben. Es ist wie der Kopf des Körpers und der Hauptpfeiler des Islams. Jeder Muslim, der das Gebet verrichtet, erneuert seine Vereinbarung mit Allah und unterwirft sich seiner Herrschaft. Ein Muslim, der nicht betet, ist wie ein Flüchtling, der gegen diese Vereinbarung verstößt.

Verehrte Geschwister,

unser Prophet, der das Gebet als „Himmelfahrt des Gläubigen, Augentrost und Schlüssel zum Paradies“ bezeichnet hat, verrichtete es gewissenhaft und befahl es auch seinen Anhängern. Der folgende Hadîth gibt einige wichtige Aspekte des Gebets wieder: „Was meint ihr? Wenn vor eurer Haustür ein Fluss fließen würde und ihr euch fünfmal am Tag darin waschen würdet, würdet ihr dann immer noch dreckig sein? So ist es auch mit dem fünfmaligen Gebet. Durch das fünfmalige Gebet löscht Allah alle Sünden aus.“ (Rijâzus Sâlihîn) In einem anderen Hadîth sagt unser Prophet: „Die Pflicht, für die der Diener bei Allah als erstes zur Rechenschaft gezogen wird, ist das Gebet. Wenn es gewissenhaft verrichtet wurde, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn nicht, wird keine seiner Taten angenommen.“ (Tabarâni) Auf diese Weise werden also alle anderen Gottesdienste vom Gebet abhängig gemacht.

Verehrte Geschwister,

als Muslime müssen wir die Bedeutung des Gebets erkennen und es zusammen mit unserer Familie verrichten. Wir müssen unsere Glaubensgeschwister auf die Notwendigkeit des Gebets hinweisen und sie dafür sensibilisieren. Wir sollten versuchen, das Gebet in der Gemeinschaft zu beten und nicht vergessen, dass dies unsere Gemeinschaftlichkeit fördert. Während wir die Hutba mit einem Hadîth beenden, bitten wir Allah, dass er uns eine Generation gebe, die sich der Bedeutung des Gebets bewusst ist und es gebührend verrichtet. Der Prophet sagte: „Das Gebet, das in der Gemeinschaft verrichtete wird, ist fünfundzwanzigmal besser als das Gebet, das zuhause oder irgendwo anders verrichtet wird. Wenn jemand die Gebetswaschung vollführt und nur um das Gebet zu verrichten in eine Moschee geht, wird er für jeden Schritt eine Stufe erhöht und ihm für jeden Schritt ein Fehler verziehen. Für die Dauer, die er nach dem Gebet an seinem Platz bleibt, beten die Engel: „O Allah, sei ihm gegenüber barmherzig, erbarme dich.“ Derjenige, der auf das Gebet wartet, ist wir derjenige, der betet.“ (Rijâzus Sâlihîn)

IGMG – Irschad-Abteilung

Wichtige Mitteilung:

Das Fortbildungsprogramm für Imâme, das von der Irschad-Abteilung initiiert wurde, beginnt Ende Januar 2008. Alle Absolventen und Studienabbrecher der Imam-Hatip-Schulen sowie der Theologischen Fakultäten, die an diesem Programm teilnehmen möchten, sollten sich an die Irschad-Abteilung wenden.

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