Freitagspredigt

Hutba – Fasten mit allen Sinnen

13. August 2010

Verehrte Muslime,

Alhamdulillâh, Gott hat uns erneut ermöglicht, den Ramadan zu erleben. Möge er uns auch ermöglichen unseren Gottesdiensten (pl. Ibâdât) in gebührender Weise nachzukommen und von dem Segen des Ramadan zu profitieren. Mit dem Fasten, den Tarâwih-Gebeten, der Zakat, Fitr-Abgabe, der Mukâbala, dem İtikâf, Vorträgen und Predigten, ist der Ramadan eine Zeit voller geistiger Gaben. Uns gebührt es nur noch, nach Möglichkeit von diesen Gaben zu profitieren. Auf keinen Fall sollten wir das Fasten, für das uns Allah großen Lohn verspricht, unterbrechen oder gefährden. Wir sollten es nicht aufgrund kleiner Schwierigkeiten aussetzten. Denn genauso wie das Gebet (Salâh) schützt das Fasten den Menschen. Unser Prophet, Muhammad (saw) sagte: „Das Fasten ist ein Schutz. Der Fastende soll nichts Schlechtes von sich geben. Dem, der sich mit ihm streiten will, soll er ihm entgegnen, „Ich faste“ und sich nicht mit ihm streiten.“ (Buchârî, Sawm, 2, 9)

Verehrte Geschwister,

zu fasten heißt nicht nur sich vom Essen und Trinken fernzuhalten. Genauso wichtig ist es, alle schlechten Handlungen und Aussagen zu unterlassen. Ein fastender Gläubiger (Mu’min) wird nicht so unbedacht sein und sich in einen Streit verwickeln lassen. Der Gesandte Allahs sagte: „Das Fasten besteht nicht nur darin, das Essen und Trinken zu unterlassen. Das Fasten ist auch das Fernhalten von hässlichen, schlechten und groben Worten. Wenn sich jemand mit dir anlegt, dich provoziert und beschimpft, während du fastest, sage ihm „šIch faste, ich faste.'“ (Münzirî, II, 148, 4) Ein Fasten, das den Fastenden nicht vor Verbotenem und Schlechtem bewahrt, hat sein Ziel nicht erreicht. Deshalb sagte unser Prophet: Für Gott hat es keine Bedeutung, dass jemand, der das Lügen und den Betrug nicht unterlässt sich des Essens und Trinkens enthält.“ (Buchârî, Sawm, 8) Wie wir sehen, gehört zu den Zielen des Fastens, das Verhalten des Menschen zum Guten zu wenden und ihn von allem Schlechten fernzuhalten. Ansonsten kann auch die für das Fasten versprochene Belohnung nicht erlangt werden. Denn, wie Muhammad (saw) sagte, „Wie viele Fastende gibt es, deren Fasten in nichts anderen besteht, als zu hungern (und zu dursten). Wie viele Betende gibt es, deren Gebet nur schlaflose Nächte sind.“ (Ibni Mâdscha, 21)

Deshalb, verehrte Muslime,

müssen wir uns vom Lügen, Betrug, Meineid, übler Nachrede und allen schlechten Aussagen und Handlungen fernhalten und immer aufrichtig handeln. Kurz: Wir sollten mit allen Sinnen fasten. Nur auf diese Weise können wir auf die Belohnung unseres Schöpfers hoffen, die er uns für das Fasten verspricht.

IGMG-Irschadabteilung

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