Freitagspredigt

Hutba – Gutes tun und anderen dabei helfen

07. Mai 2010

Verehrte Muslime,

eine der grundlegenden Eigenschaften des Muslims ist sein ständiges Bemühen, nur Gutes zu tun und anderen dabei zu helfen. Im islamisch-arabischen Sprachgebrauch verwenden wir für das Gute im Allgemeinen das Wort „Chayr“. Chayr ist alles, was schön und gut ist und deshalb von allen angestrebt wird. Das Gegenteil von Chayr ist „Schar“, das Schlechte. Jene, die nur Gutes zu tun versuchen, gehören zu den „Ahl al-Chayr“, also zu der „Gemeinschaft des Guten“. Zu dem Guten zählen vor allem Gerechtigkeit, Solidarität, Großzügigkeit und Aufrichtigkeit. Dementsprechend belohnt Allah alle, die gerecht, hilfsbereit, großzügig und aufrichtig sind.

Verehrte Geschwister,

über diese Menschen heißt es im Koran wie folgt: „Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen.“ (Sure Âli Imrân Suresi, [3:114]) Ein anderer Vers lautet: „Diese eilen um die Wette nach dem Guten und suchen einander darin zuvorzukommen.“ (Sure Mu’minûn, [23:61]) Nichts von den guten Taten wird ohne Gegenleistung bleiben. Das verspricht uns unser Herr in folgendem Vers: „Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben, gleichen einem Korn, das in sieben Ähren schießt, in jeder Ähre hundert Körner. Und Allah gibt doppelt, wem er will, und Allah ist umfassend und wissend. Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben und, nachdem sie gespendet haben, ihr Verdienst nicht herausstellen und keine Gefühle verletzen, die finden ihren Lohn bei ihrem Herrn. Keine Furcht wird über sie kommen, und sie werden nicht traurig sein.“ (Sure Bakara, [2:261][2:262])

 

Verehrte Muslime,

unser Prophet lobte jene, die sich um das Gute bemühen, und sprach Duâ (Bittgebete) für sie, bei jeder Gelegenheit. Zahlreiche Gefährten des Gesandten Gottes wurden aufgrund ihres Verhaltens persönlich vom Propheten gelobt. Einer von ihnen war Abdurrahmân bin Awf (ra). Als der Gesandte Gottes die Muslime zum Spenden aufrief und jeder nach Kräften dem Wunsch des Propheten folgte, brachte Abdurrahmân bin Awf (ra) viertausend Dinar. Er sagte: „O Gesandter Gottes, viertausend Dinar habe ich meiner Familie hinterlassen und viertausend habe ich auf dem Weg Gottes gegeben.“ Daraufhin antwortete Muhammad (saw): „Möge Allah sowohl das, was du deiner Familie hinterlassen hast als auch das, was du gegeben hast, um sein Wohlgefallen erlangen, reichlich segnen.“ (Al-Dschami‘ Li-Ahkâmi’l Kur’ân, Bd. 3, S. 197)

 

Verehrte Geschwister,

gerade in unserer Zeit, in der es immer weniger Menschen zu geben scheint, die Gutes tun und anderen dabei helfen, ist es erforderlich, sich dafür einzusetzen. Auch wenn es nur wenig und unbedeutend zu sein scheint, sollten wir unsere Bemühungen fortführen. Denn keine gute Tat ist geringzuschätzen. Genauso sollten wir aber auch keine unserer Taten überbewerten oder uns damit rühmen. Denn eines Tages werden wir zu unserem Schöpfer zurückkehren. So heißt es im folgenden Vers: „Und jeder hat eine Richtung, nach der er sich kehrt. Wetteifert daher miteinander in guten Werken. Wo immer ihr seid, Allah wird euch allesamt zu ihm zurückbringen. Siehe, Allah hat Macht über alle Dinge.“ (Sure Bakara, [2:148])

 

IGMG-Irschadabteilung

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