Freitagspredigt

Hutba – Moscheen und Gemeinschaft

04. September 2009

Verehrte Muslime,

im Koran heißt es: „Und die Dschinn und die Menschen habe ich nur dazu erschaffen, dass sie mir dienen.“ [51:56] An erster Stelle dieses Gottesdienstes (Ibâda), steht das Gebet (Salâh). Dieses kann sowohl individuell, als auch in der Gemeinschaft verrichtet werden. Den Worten unseres Propheten (saw) zufolge ist das gemeinschaftliche Gebet 27 Mal verdienstvoller als das individuelle. Um die Wichtigkeit des gemeinschaftlich verrichteten Gebets zu verdeutlichen, ließ der Gesandte Gottes zuerst die Moschee bauen und erst danach seine eigene Wohnstätte. Denn Moscheen spielen im Islam eine bedeutende Rolle, als Orte des Gebetes, des Wissens, der Erziehung und der Besinnung. Über die Moscheen heißt es im Koran: „Auch die Moscheen gehören Allah. So ruft niemand außer Allah an.“ [72:18] „O ihr Kinder Adams! Zieht euch fü jede Gebetsstätte schön an und esst und trinkt, aber schweift nicht aus. Siehe Er liebt die Ausschweifenden nicht.“ [7:31]

Verehrte Geschwister,

wie den Versen zu entnehmen ist, sind Moscheen also sehr wichtig. Denn die Moschee gilt als „Haus Gottes“. In einem Hadîth werden Moscheen als Orte bezeichnet, die Gott am liebsten sind (Muslim, Salâh, 53). Wenn dies so ist, sollten wir auch darauf achten, die Moschee von allem fernzuhalten, was die Gemeinschaft stören könnte und der Atmosphäre der Moschee nicht dienlich ist. Auch die Errichtung einer Moschee wurde vom Propheten gelobt und gefördert. Er sagte: „Unter den Dingen, die dem Gläubigen auch nach seinem Tod nutzen, ist Wissen, das er verbreitete, ein gutes Kind, ein Koranexemplar, das er vererbte, ein Gebetsraum, den er errichtete, eine Ruhestätte, die er für Reisende einrichtete, eine Wasserquelle, für dessen Entstehung er sorgt, und die Spenden (Sadaka), die er gab, als er gesund war. Was er auch von diesen Dingen getan hat, er wird auch nach seinem Tod für diese weiterhin belohnt werden.“ (Ibni Mâdscha, Mukaddima, 20)

Verehrte Muslime,

mit der Errichtung ist selbstverständlich nicht nur der Bau gemeint, sondern auch die Fortführung nützlicher Dienste in der Moschee. In der Moschee soll gebetet werden, die Religion gelehrt werden, zum guten Charakter, zur Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit, zu Respekt, Geschwisterlichkeit und Ehrenhaftigkeit erzogen werden. In diesen Tagen, in denen wir fast schon die Hälfte des Ramadan hinter uns gelassen haben, sollten wir uns diese Funktionen der Moschee noch einmal vergegenwärtigen. Wir sollten – angefangen bei uns selbst – prüfen, inwieweit die Gebete, sei es das Freitagsgebet, seien es die täglichen Gebete oder die Tarâwih-Gebete, im Zentrum unseres Alltags stehen. Ferner sollten wir den Ramadan nutzen, um unsere Zakât- und Fitra-Abgaben zu entrichten, um somit einen weiteren Gottesdienst geleistet zu haben. Wir sollten auch unsere Familien und Bekannten motivieren, vom Segen des Ramadan, der Belohnung der Tarâwih-Gebet und der Atmosphäre der Iftâr-Einladungen zu profitieren, um somit die Seele der Gemeinschaft zu beleben. Es ist erforderlich, dass wir uns gegenseitig zum Guten einladen und vom Schlechten fernhalten. Schließlich sollten wir folgenden Hadîth nicht vergessen: „Gott bereitet demjenigen, der morgens und abends die Moschee aufsucht, für jedes Kommen und Gehen einen Platz im Paradies.“ (Rijâz as-Salihîn, 2/379, Hadîth Nr. 1057)

IGMG-Irschadabteilung

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