Freitagspredigt

Hutba – Tag der offenen Moschee 2009

25. September 2009

Verehrte Muslime,

unser Prophet, der Gesandte Gottes Muhammad (saw), hat uns nahegelegt, gute Beziehungen zu unseren Nachbarn zu unterhalten. Dies gilt ohne Zweifel auch für unsere Nachbarn, die einer anderen Religion angehören. In einem Hadîth (Dschamîus Sagîr, S. 222, Nr. 3656) weist uns unser Prophet darauf hin, dass es drei Arten von Nachbarn gibt, nämlich solche, denen gegenüber wir eine, zwei oder drei Verpflichtungen haben. Zu den Nachbarn, denen gegenüber wir zu einer guten Nachbarschaft verpflichtet sind, gehören jene, mit denen wir nicht dieselbe Religion teilen und mit denen wir nicht verwandt sind. Die anderen zwei Gruppen sind der Reihenfolge nach jene, die auch Muslime sind aber nicht zu unseren Verwandten gehören und schließlich diejenigen Nachbarn, die Muslime sind und mit denen wir verwandt sind. Die Rechte und Pflichten der Nachbarschaft gehören zu den wichtigsten Regeln des gesellschaftlichen Lebens. Der Gesandte Gottes sagte: „Dschibrîl hat die Nachbarn so oft betont, dass ich dachte, sie würden auch zu den Erben gezählt werden.“ (Buchârî, Adab, 28)

 

Verehrte Geschwister,

wir leben in einer Zeit, in der Kommunikation und Austausch eine die Gesellschaft tragende Rolle spielen. Man redet oft vom sprichwörtlichen globalisierten Dorf. Diese augeprägte Kultur der offenen Kommunikation kann unter anderem dazu beitragen, dass Fremde näherzubringen – und zu diesem Fremden gehören der Islam und die Muslime leider immer noch. Die Kultur der offenen Kommunikation erleichtert uns, den Kontakt zur Gesellschaft herzustellen und unsere Botschaft zu vermitteln. Und wie dies zu geschehen hat, lehrt uns der Koran: Und sage meinen Dienern, sie sollen stets freundlich sprechen. (Sure Isrâ, [17: 53]) „Lade zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung ein, und diskutiere mit ihnen auf die beste Art und Weise…“ [16:125]

 

Verehrte Muslime,

seit 13 Jahren findet nun traditionell am 3. Oktober der Tag der offenen Moschee statt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass wer seine Tür öffnet auch sein Herz öffnet, suchen zahlreiche Moscheegemeinden im gesamten Bundesgebiet das Gespräch mit den Bürgern der Stadt und stellen sich und ihre Aktivitäten vor. An diesem Tag soll es keine Hürden und keine Hemmnisse geben, die daran hindern sich gegenseitig kennenzulernen. Die Vorbereitungen für diesen Tag sind zum größten Teil bereits abgeschlossen. An diesem Tag möchten wir den Menschen in unserer Stadt, unseren Nachbarn, unseren Mitbürgern, die Gelegenheit geben uns kennenzulernen und sich ein eigenes Bild von der Moschee und dem muslimischen Leben zu machen. Das Motto des diesjährigen Tages der offenen Moschee lautet: „Moscheen – Ein fester Teil der Gesellschaft. 60 Jahre Bundesrepublik und die Muslime.“ Damit soll auf unsere Verwurzelung in diesem Land hingewiesen und das Potenzial unserer Moscheen verdeutlicht werden. Dieses Potenzial gilt es am Tag der offenen Moschee darzulegen.

In diesem Sinne sollten wir unsere Moschee auf diesen Tag vorbereiten. Wir sollten unsere Gäste in gewohnter Gastfreundschaft empfangen, Bekanntschaften pflegen und Freundschaften auffrischen. Wir sollten uns die Freundlichkeit und das Zuvorkommen des Gesandten Gottes zum Vorbild nehmen, mit dem er eine christliche Gruppe aus dem Nadschran empfing und bewirtete. Unter anderem stellte er ihnen auch die Moschee für ihre Gebete zur Verfügung. Schießlich sollten wir folgende Worte unseres Propheten nicht vergessen: „Ein Muslim ist jener, der gut mit anderen gut auskommt und mit dem man gut auskommt. Bei dem, der mit anderen nicht gut auskommt und mit dem kein gutes Auskommen ist, ist nichts Gutes.“ (Dschamîus Sagîr, S. 548, Nr. 9146)

 

IGMG-Irschadabateilung

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