Freitagspredigt

Hutba – Unser Prophet, unser Vorbild

27. Januar 2012

Verehrte Muslime,

jeder Mensch braucht ein Vorbild. Unser Verständnis von Religion, unser Benehmen und überhaupt unser ganzes Leben orientiert sich nach unseren Vorbildern. Ganz ohne Zweifel ist unser Prophet, Muhammad (saw), das beste Vorbild, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen, gutes Benehmen, unsere Beziehung zu Allah und alle anderen Lebensbereiche geht. Denn Im Koran heißt es: In dem Gesandten Allahs habt ihr wirklich ein schönes Beispiel für jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und oft Allahs gedenkt.(Sure Ahzâb, [33:21])

Liebe Geschwister,

in allen Situationen des Lebens, bei allem, was unser Leben betrifft, von unseren Handlungen bis zu unserem Denken, ist der Gesandte Allahs ein gutes Vorbild für uns. In seinem Leben gibt es unzählige Situationen, in denen wir seinen vorbildlichen Charakter (Achlâk) erkennen können. Wir haben in ihm ein Beispiel für Barmherzigkeit. Die Bewohner von Taif beschimpften und vertrieben unseren Propheten aus ihrer Stadt. Der Engel Dschibrîl (as) wollte diese Menschen bestrafen. Doch der Gesandte Allahs wandte sich an seinen Schöpfer und betete: „O Herr! Vergib meinem Volk, denn sie wissen es nicht besser.“ (Nûrul Yakîn, S. 72, Schaych Muhammad al-Hudari, 1986, Damaskus)

Auch zeigte er uns, dass man den Schwachen beistehen soll. Einst kam ein Mann zu ihm und bat ihn, zusammen mit ihm zu seinem Onkel, Abû Dschahîl, zu gehen. Denn dieser hatte ihm etwas nicht gegeben, was ihm zustand. Unser Prophet begleitete diesen Mann, der von allen anderen im Stich gelassen wurde.

Verehrte Muslime,

seinen Gerechtigkeitssinn erkennen wir in folgendem Beispiel: Eine Frau wurde des Diebstahls beschuldigt. Als ein Prophetengefährte sie verteidigte und um Vergebung für sie bat, sagte der Gesandte Allahs: „Bei Allah! Auch wenn es die Tochter Muhammads, Fatima, wäre, ich würde sie bestrafen.“ (Abû Dawûd, Hudûd, 15)

Seine Vergebung machte er in Mekka deutlich. Als nämlich Mekka eingenommen wurde, sprach er zu den Mekkanern, dass er ihnen allen vergeben habe und sie alle frei seien. Dabei hatten sie ihn und seine Gefährten bedroht und sogar zu ermorden versucht. Seinen Respekt sehen wir daran, dass er der Frau Abû Tâlibs, Fatima, die sich nach dem Tod seiner Mutter um ihn gekümmert hat, seinen eigenen Kaftân als Leichentuch gab. Und als er von Taif zurückkehrte und es niemanden gab, der ihn schützen wollte, erkläret sich Mut’im bin Adiy bereit, für ihn zu bürgen. Der Sohn Mut’im bin Adiys kämpfte bei der Badr-Schlacht gegen den Propheten und wurde gefangen genommen. Der Prophet vergab ihm und sagte: „Bei Allah! Würde sein Vater leben und mich bitten alle Gefangenen frei zu lassen, ich würde es tun, ohne dass sie jemand freikaufen müsste.“ (Buchârî, Humus, 16; İbn Hischâm, 1, 404-406)

Liebe Geschwister,

wir könnten hier unzählige Beispiele nennen, die uns den schönen Charakter unseres Propheten nahe bringen. Unsere Aufgabe ist es nun, das Leben des Gesandten Allahs gut zu kennen und ihn tatsächlich zum Vorbild zu nehmen. In dem Vers, den wir zu Beginn unserer Hutba zitiert haben, heißt es: „In dem Gesandten Allahs habt ihr wirklich ein schönes Beispiel.“ Wenn uns Allah den Propheten als Vorbild nennt, so hat er uns auch die Kraft gegeben, ihm tatsächlich zu folgen. Wir können und sollten nach seinem Charakter streben und ein Leben nach seinem Beispiel führen. Möge unser Schöpfer uns zu Menschen zählen, die den Gesandten zum Vorbild nehmen!

IGMGIrschadabteilung

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