Freitagspredigt

Hutba: Allah gebietet Gerechtigkeit

21. Februar 2014

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Verehrte Gemeinde,

in unserer heutigen Hutba geht es um das Thema Gerechtigkeit. Gerechtigkeit heißt in seiner allgemeinsten Bedeutung, das Recht zu achten und rechtschaffen zu handeln. Das Gegenteil davon ist Ungerechtigkeit und Tyrannei. Gerechtigkeit ist die Grundlage für Wohlstand und Ordnung.

Wenn es in der Familie, im Staat, in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz, kurzum, überall, wo Menschen sind, keine Gerechtigkeit gibt, und stattdessen Ungerechtigkeit vorherrscht, können weder Gesellschaft noch Freundschaften unter Menschen aufrecht erhalten werden. Daher heißt es: „Gerechtigkeit ist der Wert, der das Gut, also die Organisation der Menschen, fortbestehen lässt.“ [1]

Liebe Geschwister,

unser Prophet, der für uns das einzige Vorbild ist, das wir haben, ist, niemals vom Prinzip der Gerechtigkeit abgewichen – auch wenn es zu seinem eigenen oder dem Nachteil seiner eigenen Kinder sein konnte. Wir wollen folgende Beispiele betrachten: Eines Tages verteilte der Gesandte Allahs Hilfgüter an diejenigen unter den Gefährten, die arm waren. Er zeigte mit einem Stock in der Hand, wer etwas nehmen sollte, und was er nehmen sollte. Da kam ein arabischer Dorfbewohner, lehnte sich an den Propheten und behinderte ihn damit bei seiner Arbeit. Als der Prophet ihn ermahnen wollte, stieß er unbeabsichtigt mit dem Stock, den er in der Hand hielt, gegen dessen Gesicht, so dass ein kleiner Kratzer entstand. Der Prophet gab ihm sofort den Stock und forderte ihn auf, bei ihm selbst das Gleiche zu tun. Der Mann aber erklärte, er vergebe dem Propheten und verzichte darauf, Vergeltung zu üben. [2]

Ein anderes Beispiel ist folgender Bericht: Obwohl man während einer Reise mit Nachdruck vom Prophten verlangte, er solle auf dem Kamel weiterreiten, ohne sich mit den anderen abzuwechslen, übergab er das Kamel seinen Gefährten, bis er wieder an der Reihe war. [3]

Unser Prophet sagte zu Abû Zar al-Gifâri, der eine Aufgabe in der Verwaltung übernehmen wollte, und von der er wusste, er würde diese nicht erfolgreich ausführen können: „Du hast nicht die Kraft, um diese Aufgabe zu erfüllen.“ [4] Der Gesandte Allahs lehnte dessen Ersuchen ab. Aber da er den Kenntnissen und Fähigkeiten von Usâma ibn Zayd vertraute, wies er ihm im Alter von 18 Jahren die Aufgabe als Kommandant in der Armee, obwohl dieser das Kind eines Sklaven und einer Sklavin war. [5] Denn dieses Vorgehen war eine notwendige Folge dieses Koranverses: „Allah befiehlt euch, das euch Anvertraute kompetenten Personen zu überlassen, und euch gerecht zu verhalten, wenn ihr unter den Menschen Urteile fällt.“ [6]

Unserer geliebter Prophet ermahnte einen Gefährten, mit der Begründung, er habe sich ungerecht verhalten, als dieser einem seiner Kinder etwas schenkte und die anderen vernachlässigte. [7] Er sagte: „Grenzt unter euren Kindern keines aus, selbst wenn es nur ein Küsschen ist.“ [8]

Verehrte Muslime,

Fazit ist: Jeder, der auf der Welt Zufriedenheit erlangen und im Jenseits ein leichtes Gericht erfahren will, muss die Tugenden der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit besitzen.

Wir wollen unsere Hutba mit folgendem Koranvers beenden: „O ihr, die ihr glaubt! Tretet für die Gerechtigkeit ein, wenn ihr vor Gott Zeugnis ablegt, und sei es gegen euch selber oder eure Eltern und Verwandten. Handele es sich um arm oder reich, Allah steht euch näher als beide. Und überlaßt euch nicht der Leidenschaft, damit ihr nicht vom Recht abweicht. Wenn ihr (das Recht) verdreht oder euch (von ihm) abkehrt, siehe, Allah weiß, was ihr tut.“ [9]


[1] Muhammad Sayyid al-Dschulaynid, Al-Wahy wa al-Insan, S. 128

[2] Abû Dâwûd, Diyâd, S. 14

[3] Ahmad ibn Hanbal, Musnad, S. 411, S. 418, S. 422, S. 424

[4] Muslim, Imâra, S. 16

[5] Ibn Sad, al-Tabakât al-kubrâ, S. 190

[6] Sure Nisa, 4:58

[7] Buhârî, Hîba, S. 12, S. 13; Muslim, Hibâd, S. 1-19

[8] Abdurrazzâk, Musannaf, IX, S. 99-100, Nr. 16501

[9] Sure Nîsâ, 4:135

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