Freitagspredigt

Angriff auf die Al-Aksa-Moschee

14. November 2014

Verehrte Geschwister!
Die Al-Aksa-Moschee ist bis heute mit dem Andenken an vorbildliche Menschen verbunden wie die Propheten Ibrâhîm, Sulaymân, Dâwûd, Ishâk, Yakûb, Yûsuf, Mûsâ, Yûnus, Zakariyya, Yahyâ und İsâ (a). Die Al-Aksa-Moschee ist zugleich die erste Kibla der Muslime.

„Gepriesen sei der, der seinen Diener des Nachts von der unverletzlichen Moschee zur fernsten Moschee führte, deren Umgebung wir gesegnet haben, um ihm einige von unseren Zeichen zu zeigen. Wahrlich, Er ist der Hörende, der Schauende.“[1] Die Al-Aksa-Moschee (die fernste Moschee) ist also zugleich der Ort, an dem der Mirâdsch (Himmelfahrt) unseres Propheten Muhammad (s) stattgefunden hat. Auch aus diesem Grund ist für uns Muslime mit dieser Moschee ein wichtiges Andenken verbunden. Sie ist einer der drei Orte, von denen in folgendem Hadith die Rede ist: „Es sind nur drei Moscheen, die man mit der Absicht aufsucht, sie zu besuchen: Diese, meine Moschee (der Masdschid an-Nabawî), die unverletzliche Moschee (der Masdschid al-Harâm) und die fernste Moschee (der Masdschid al-Aksâ).“[2] In einem anderen Hadith heißt es: „Geht dorthin, zur Masdschid al-Aksâ, und verrichtet darin das Gebet. Wenn ihr nicht dorthin gehen und darin das Gebet verrichten könnt, so schickt Olivenöl, damit es in seinen Öllampen verbrannt werden kann.“[3]

Liebe Geschwister!
Nach unserem Glauben sind alle Orte der Ibâda (Gottesdienst) unantastbar. Im Koran heißt es: „Jenen, die schuldlos aus ihren Wohnungen vertrieben wurden, nur weil sie sagten: „Unser Herr ist Allah!‘ Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. Und wer ihm helfen will, dem hilft gewiss auch Allah; denn Allah ist stark und mächtig.“[4]

Der Koran bewertet Angriffe auf Moscheen und die Verhinderung der Ibâda in Moscheen als Unterdrückung. In einem Koranvers heißt es: „Und wer ist sündiger, als wer verhindert, dass in Allahs Gebetsstätten sein Name genannt wird, und sich anstrengt, sie zu zerstören? Solche (Leute) sollten sie nicht anders als in Furcht (vor Allah) betreten. In diesem Leben trifft sie Schande und im Jenseits schmerzliche Strafe!“[5]

Verehrte Muslime!
Dass in den vergangenen Wochen israelische Besatzungskräfte in die Al-Aksa-Moschee, die erste Kibla der Muslime, eindrangen, sie verwüsteten und den Muslimen verboten, dort ihre Ibâdas zu verrichten, hat uns alle zutiefst verletzt. Der israelische Staat, der seit 1967 wiederholt Anstrengungen unternahm, die Ibâda in der Al-Aksa-Moschee zu verhindern, hat auch die gegen diesen gesegneten Ort verübten Angriffe nicht verhindert. Der Angriff auf eine Gebetsstätte, eine Moschee, also einen Ort der Ibâda, kann nicht akzeptiert werden.

Liebe Geschwister!
Die Verantwortung dafür, dass diese Angriffe zu einem Dauerzustand geworden sind, tragen selbstverständlich auch die schweigenden Führer der islamischen Welt sowie die Weltöffentlichkeit, die willentlich wegschaut. Aber jeder muss wissen, dass, was auch immer geschehen möge, nichts unsere Beziehung zu diesen gesegneten Orten stören kann, und nichts und niemand diese Orte aus unseren Herzen reißen kann. Vielmehr spiegelt diese offene Ungerechtigkeit das wider, was in Palästina vor sich geht. So beten wir wieder zu unserem Herrn für ein Ende der Besatzung Palästinas und bekunden unsere Solidarität mit dem unterdrückten palästinensischen Volk. Allah möge Freund und Helfer aller Unterdrückten sein!

[1] Sure Isrâ, 17:1
[2] Muslim, Hadsch, 588, Hadith-Nr.: 3218
[3] Abû Dâwûd, Salâh, 67, Hadith-Nr.: 457
[4] Sure Hadsch, 22:40
[5] Sure Bakara, 2:114

pdf: Hutba: Angriff auf die Al-Aksa-Moschee

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