Freitagspredigt

Hutba – Auf dem Weg Allah tealas spenden

01. April 2005

Verehrte Muslime,

Einer der wichtigsten und bedeutendsten Eigenschaften unseres Glaubens ist das Spenden an Bedürftige. Dies sollte nur mit der Absicht Allah tealas Wohlwollen zu erlangen und die Belohnung dafür nur von Ihm erhoffend geschehen.

Dadurch, dass wir ein Stück von dem uns liebgewordenen Besitz Bedürftigen geben, gewinnen wir die Herzen und das Vertrauen der Menschen. Das wichtigste ist aber, dass wir damit das Wohlwollen Allah tealas erhalten. Wohltaten, die nicht zum eigenen Gewinn und Nutzen sind, stärken die Solidarität und den Zusammenhalt zwischen den Menschen und vermeiden somit Konflikte. Die Kultur des Gebens, ohne einen Profit daraus zu ziehen, ist besonders unter der muslimischen Glaubensgemeinschaften verbreitet.

Verehrte Brüder und Schwestern,

Unser Herr erinnert uns im Koran oft daran, dass unsere Existenz und unser Eigentum allein Ihm gehören und er verlangt von uns, dass wir ein Teil davon unseren bedürftigen Mitmenschen spenden, um damit sein Wohlwollen zu erreichen und echte Frömmigkeit zu erlangen.

Sprich: „Siehe, mein Herr versorgt von Seinen Dienern, wen Er will, im Überfluß oder in Maßen, und was ihr spendet, wird Er euch ersetzen. Und Er ist der beste Versorger.“ (Saba 39)

„Ihr werdet echte Frömmigkeit nicht erlangen, ehe ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, siehe, Allah weiß es.“(Ali Imran 92)

Aus den Koranversen sehen wir, dass unser Vermögen eine Gabe von Allah teala ist. Wir sind nur die vorübergehenden Behüter dieser Gaben. Allah teala, der eigentliche Besitzer, verlangt von uns, dass wir über diese mit Gerechtigkeit verfügen. Er weist uns darauf hin, dass dieses Handeln auch eine Befreiung für unsere Seelen ist. Außerdem wissen wir, dass das Geben und Spenden unseren Besitz nicht vermindert, sondern es im Gegenteil vermehrt. Allah teala verspricht uns auch, dass Er uns für jede Spende reichlich belohnen wird:

„… Und was ihr an Gutem spendet, das ist für euch selbst. Und spendet nicht, es sei denn aus Verlangen nach Allahs Angesicht. Und was ihr an Gutem spendet, soll euch erstattet werden. Und euch soll kein Unrecht geschehen.“ (Bakara 272)

Liebe Brüder und Schwestern,

Bei der Erfüllung dieser religiösen Pflichten kämpfen wir oft mit unseren niederen Trieben. Während für die Bedürftigen und Benachteiligten, für Moscheen und Gebetsstätten oder für eine andere Spendeaktionen gesammelt wird, hört man oft Klagen: „Wie viel sollen wir noch spenden? Nimmt das Geben nie ein Ende? Wir haben es satt zu spenden?“

Gerade in einer Zeit in der es rund um den Erdball zahlreiche bedürftige und benachteiligte Menschen gibt, die den verheerenden Folgen der Naturkatastrophen ausgesetzt sind, müssen wir uns glücklich schätzen, dass wir die Möglichkeit haben und in der Lage sind, auch nur einer Person zu helfen und ihre Schmerzen zu lindern.

Wenn wir uns darüber beschweren und uns weigern diesen Menschen zu helfen, verpassen wir große Gelegenheiten, um Wohltaten zu tun und begehen die gleichen Fehler wie viele eigensüchtige und habgierige Menschen in der Geschichte.

Ich beende meine Hutba mit den Worten unseres geliebten Propheten:

„Zwei Gruppen von Menschen eifert man nach: Die Ersten: Allah teala gibt ihnen Vermögen und sie geben dieses Vermögen auf dem Wege Allahs aus. Die zweite Gruppe: Allah teala gibt ihnen nützliches Wissen und sie verbreiten dieses Wissen unter den Menschen und handeln nach diesem Wissen.“

„Jeden Morgen steigen zwei Engel auf die Erde. Der eine ruft, „O Allah! Vermehre das Vermögen der Spendenden. Und der andere betet „O Allah! Vernichte das Vermögen derjenigen die nicht spenden und die mit Unrecht über ihr Vermögen verfügen.“

„O Sohn Adams! Spende, damit für dich auch gespendet wird.“ “ Hütet euch vor dem Feuer, auch wenn es nur mit einer Dattel ist.“

(Müttefekkun aleyh Buhari und Muslim)

Kurz, wir sollten beim Spenden gegenseitig wetteifern, um Allah tealas Wohlwollen zu erlangen und somit unsere Herzen und Seelen von Sünden zu reinigen. Möge Allah teala uns vor unserer Selbstsucht schützen.

IGMG Seelsorge

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