Freitagspredigt

Hutba: Das Wirken des Satans

20. Juni 2019 Rahla Koran
Rahla Koran

Verehrte Muslime!

In Seiner Barmherzigkeit zeigt uns Allah, wer unser Freund und Feind ist. Im Koran heißt es: „Satan ist wirklich euer Feind. So betrachtet ihn auch als Feind. Er lädt seine Anhänger dazu ein, Gefährten der Feuersglut zu werden.“[1] Der Satan und seine Gefährten können niemals unsere Freunde sein. Denn der Satan möchte, dass wir Dinge tun, die Allah uns verboten hat.

Liebe Geschwister!

Manchmal führt uns der Satan in die Irre. Er ist klüger als jeder Dieb und schafft es, uns zu überrumpeln. Eigentlich hat er keine Macht über uns. Aber er nutzt unsere Unwissenheit und Gleichgültigkeit aus. Besonders dann, wenn wir unseren Trieben folgen und Sünden begehen und wenn wir nicht mit den Rechtschaffenen sind, machen wir Fehler und sind schwach. Diese Schwäche nutzt der Satan aus. Üble Nachrede, Verleumdung, Heuchelei und Arroganz sind die Folge davon. Genauso verleitet uns der Satan dazu, die Rechte anderer Menschen zu verletzten, schwächt unsere Sensibilität gegenüber Zinsen, lässt uns unsere Zeit und Möglichkeiten sinnlos vergeuden und entfernt uns von der Gemeinschaft.

Verehrte Muslime!

Der Satan ist ein undankbares Wesen. Aber auch für uns Muslime besteht die Gefahr, dem Satan zu folgen, wenn wir der Undankbarkeit verfallen, indem wir unsere Zeit und Chancen vergeuden. Noch schlimmer kommt es, wenn wir unsere geheimen oder offenen Sünden nicht bereuen und nicht um Vergebung bitten. Das kann den Einfluss des Satans auf uns erhöhen.
Je mehr der Mensch sündigt, desto leichter fällt ihm das Sündigen und desto schwieriger wird es für ihn, gute Taten auszuführen, woraufhin sich sein Herz erhärtet.

Reue und Abkehr von Sünden setzen voraus, dass der Mensch die Gesellschaft schlechter, sündhafter Menschen meidet. Wenn wir alles Verbotene vermeiden, unsere religiösen Pflichten erfüllen und unser Zikr vermehren, werden wir uns vor dem Satan schützen können. Denn alles, was wir sagen, hat eine Wirkung. Wenn wir mit tiefer Überzeugung viel Zikr machen, wird uns der Satan – mit Allahs Hilfe – nicht irreleiten können. Unser Prophet ﷺ sagte: „Wer hundertmal am Tag „Lâ ilâha illallâhu wahdahu lâ scharîkalah, lahul mulku walahul hamdu wa huwa alâ kulli schay’in kadîr” sagt, der bekommt so viel Belohnung, als ob er zehn Sklaven freigelassen hätte. 100 gute Taten werden ihm gutgeschrieben und 100 schlechte Taten gestrichen. Er hat Schutz vor dem Satan an diesem Tag bis zum Abend, und niemand bekommt etwas Besseres, außer dem, der mehr getan hat.[2]

Wenn wir kein Wissen besitzen, wird uns der Satan vieles schönreden. Nur durch wahrhaftiges Wissen können wir seine Einflüsterung erkennen und uns davor schützen. Die Quelle des wahrhaftigen Wissens und der Erkenntnis ist der Koran und die Sunna. Wenn es hier Lücken gibt, wird sie der Satan mit Schwächen und Aberglauben füllen.

Liebe Geschwister!

Probleme sind oft eine Chance. Sie sind Möglichkeiten, um zu fragen, was wir selbst falsch gemacht haben. Bedingung hierfür ist, dass wir uns unserem Nafs widersetzen, unsere Schwächen einsehen, unsere Fehler bereuen und Zuflucht bei Allah suchen.

Möge Allah uns vor der Feindschaft und den Einflüsterungen des Satans beschützen. Âmîn.

[1] Sure Fâtir, 35:6
[2] Buhârî, Bad al-Halk, 11, Daawât, 64; Muslim, Zikr, 28

Hutba-Das Wirken des Satans

Hutba-Arabisch

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