Freitagspredigt

Hutba – Die Beraat Nacht

24. September 2004

Verehrte Gemeinde,
Nächsten Mittwoch, am Abend des 15. des Monats Schaban ist die gesegnete Beraat Nacht. „Beraat“ bedeutet die Erlösung, Befreiung von Sünden und Verfehlungen. In dieser Nacht werden viele Muslime von ihren Sünden erlöst und erlangen die Barmherzigkeit und die Vergebung des Herrn. Ihnen werden göttlichen Gaben gegeben. Ihre Herzen füllen sich mit Liebe. Möge unser Herr uns und allen Muslimen barmherzig und zugeneigt sein.

Schon die gesegneten drei Monate sind voller Barmherzigkeit, Vergebung und Segen. Dies wird noch einmal verstärkt in den besonderen Nächten Regaib, Miradsch, Beraat und im Ramadan in der Nacht der Bestimmung.

Liebe Brüder und Schwestern,
Einige der Koran-Exegeten gehen davon aus, dass die ersten Verse der Sure Ad-Duchan über die Beraat Nacht herab gesandt worden sind. In diesen Versen sagt unser Herr: „Ha. Mim. Bei dem deutlichen Buch! Wahrlich, Wir haben es hinab gesandt in einer gesegneten Nacht „” Wir waren doch stets ein Warnender! -, In welcher der Unterschied zwischen allen Dingen in Weisheit erläutert wurde.„

So liegt die Bedeutung dieser Nacht einerseits darin, dass der Koran in ihr herab gesandt wurde, andererseits darin, dass die Geschicke der Menschen in ihr bestimmt werden. Aus diesem Grund empfahl uns unser Prophet (saw): „Verbringt die 15. Nacht des Schaban mit Gebeten und Lobpreisungen. Fastet tagsüber. Denn in dieser Nacht fragt der Herr mit seiner Barmherzigkeit: Gibt es keinen um Vergebung bittenden, damit ich ihm vergebe; gibt es keinen um Speise bittenden, damit ich ihn speise; gibt es keinen kranken, damit ich ihm Genesung gebe; gibt es keinen, der einen Wunsch hat, damit ich ihn erfülle. Und dies dauert bis zum Morgen an.“ (Ibni Madsche, Igame 191).

Obwohl es in dieser Nacht Barmherzigkeit, Vergebung und Segen herabregnen wird, wird es auch welche geben, die von diesen Gaben nichts erhalten. Diese sind „Allah andere Götzen Beigesellende, Menschen mit unstillbaren Hass und Feindschaft im Herzen, Menschen die ihre Bande zu ihrer Verwandtschaft lösen, arrogant und eingebildete Menschen, ihren Eltern gegenüber Ungehorsame, und diejenigen, die auf den Alkoholgenuss bestehen.„ (Müttaki, Kenzu’l Ummal, XII, 316 (35184); et-Tergib ve’t. Terhib, II?119Kütübü Side Et-Tergğip ve’t-Terhib, 2/241:Mısır, 1933)

Liebe Gemeinde,
Diese gesegnete Nacht sollte mit vielen freiwilligen Gebeten, Koran-Rezitationen, Segenswünschen für den Propheten, ein häufiges Gedenken an Allah und die Bitte um Vergebung und so wie es der Prophet in seinem Hadis empfiehlt, den Tag mit Fasten verbracht werden: „Wenn die Mitte des Monats Schaban kommt, verbringt die Nacht mit Gebeten, und den Tag mit Fasten.„

Verehrte Brüder und Schwestern,
Jeder wird den Tod erleiden; dann kehrt ihr zu Mir zurück.„ (Al-Ankebut 29, 57) Keiner von uns hält die Garantie in der Hand, dass er oder sie den morgigen Tag noch erreicht. Gehen denn nicht jedes Jahr auch genügend junge Menschen von uns, die den Tod nie in ihr Bewusstsein riefen, sich noch als jung und vom Tod weit entfernt betrachteten. Lasst uns deswegen diese besonderen Nächte auf das beste Nutzen und sie als besonderen Gewinn betrachten. Lasst uns zum Tor der Barmherzigkeit unseres Herren hinwenden. Lasst uns Abstand nehmen von Hass und Feindschaft und uns lieben. Seit gütig zu Verwandten und Nachbarn. Lasst uns den Segen unserer Eltern erlangen. Besucht ältere und hilfsbedürftige Menschen, erfüllt ihre Bedürfnisse und erhaltet ihr Gebet. Gerade als Muslime in einer Migrationssituation muss Wert gelegt werden auf gegenseitige Besuche und Glückwünsche um so die Bande untereinander und mit der gesamten Gesellschaft zu stärken und um für ein friedliches Miteinander zu sorgen. Lasst uns in diesen gesegneten Nächten zum Herren beten, auf das die ganze Menschheit fern von Kriegen und Konflikten in einer friedlichen Umgebung leben kann. Lasst nicht von folgendem Gebet ab, auf das wir den Ramadan gesund und munter erreichen: „Oh Allah, segne uns die Monate Radschab und Schaban und leite uns in den Monat Ramadan.„

 IGMG Seelsorge

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