Freitagspredigt
Hutba- Die Hadsch und das Opfern
14. Januar 2005„Siehe, das erste für die Menschheit errichtete Haus war das in Mekka „”gesegnet und eine Leitung für alle Welt.“ (Ali Imran 39)
Verehrte Muslime,
In den heutigen Tagen beobachten wir, dass Millionen von Muslimen aus verschiedenen Ländern nach Mekka pilgern, um die Kaaba, Allah tealas erstes Haus auf Erden, zu besuchen. Deshalb wollen wir in unserer Hutba eines der umfangreichsten Gottesdienste, nämlich die Hadsch, behandeln.
In allen Gottesdiensten die uns Allah teala auferlegt hat, befinden sich zahlreiche Vorteile sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits. Wie das Beten, das Fasten und die anderen Gottesdienste hat auch die Hadsch für das Individuum und die Gesellschaft „persönliche gesellschaftliche und wirtschaftliche“ Nutzen.
Doch sind diese Nutzen nur die Belohnungen für die Gottesdienste im Diesseits. Es muss aber auch ausdrücklich betont werden, dass die Gottesdienste mehr als dem Menschen zu nutzen das Ziel haben müssen, Allah tealas Wohlwollen zu erlangen.
Verehrte Brüder und Schwestern,
Die Hadsch wird in einer bestimmten Region verrichtet und die Kaaba steht in ihrem Mittelpunkt. Wir können Allah teala nicht in einem Ort unterbringen. Dennoch hat unser Herr die Kaaba „Allahs Haus: Beytullah“ genannt und es geehrt. Bestimmte Bezirke wurden zum Harem (Schutzbereich des Hauses) ernannt und das Jagen in diesem Bereich verboten. Außerdem wurden manche Bezirke wie Arafat und Müzdalife zu den Orten des Segens, Licht, und Glückseligkeit ernannt. Der Gläubige sieht sich an diesen Orten als Gast Allah tealas an, und verrichtet seinen Gottesdienst mit viel Ehrfurcht.
Der Ort, den die Pilger besuchen, ist der Ort den Allah teala als “ Mein Haus“ bezeichnet hat. Er ist der Beschützer dieses Ortes. Deshalb verrichtet der Gläubige seine Dienste so, wie Allah teala es ihm beigebracht und es von ihm verlangt hat.
Verehrte Gemeinde,
ein Gläubiger sehnt sich wegen zwei wichtigen Aspekten nach dem Hadschgottesdienst:
1. Jemand der liebt, liebt auch alles was seiner Geliebten gehört, und da Allah teala die Kaaba als „Sein Haus“ bezeichnet, ist es selbstverständlich, dass diejenigen die Allah teala aufrichtig lieben sich nach seinem Haus sehnen und es besuchen wollen.
2. Sich besuchen heißt sich zu treffen, sich wiederzusehen; nur der Mensch ist von seiner Erschaffung aus nicht geeignet Allah teala im Diesseits mit bloßem Augen zu sehen und Ihn zu treffen. Denjenigen, die das Haus Allah tealas besuchen wird das Paradies versprochen, und denjenigen, die ins Paradies kommen, ist das „Dschemalullah“, die Glückseligkeit Allah teala zu sehen, versprochen. Diese Versprechungen werden für die Gläubigen im Paradies erfüllt. Und die Gläubigen, die im Diesseits Allah tealas Haus besuchen, werden im Jenseits, wenn sie dazu in der Lage sind, Allah tealas Schönheit auch sehen.
Der Gläubige, der das Hadschgottesdienst so versteht und so sieht, wird auch die Wichtigkeit der Lage in der er sich befindet begreifen und an die Größe seines Gastgebers denken. So wird er während seines Besuches sein Herz nicht mit anderen Dingen beschäftigen und sich bemühen die Stufe eines aufrichtigen Gläubigen zu erlangen.
Verehrte Muslime,
eigentlich darf ein Muslim nicht vor und nach dem Hadsch zwei verschiedene Leben führen. Aber dadurch, dass die Hadsch die Sünden tilgt und die Gläubigen deshalb dadurch wie Neugeboren werden, führt dies zu ihrer Reife.
Alle Gottesdienste haben den Zweck, das Verständnis und die Reife der Menschen zu fördern. Gottesdienste wie das Beten, das Fasten, die Zekat und die Hadsch, alle Moralprinzipien des Islams sollen dazu führen bei den Gläubigen einen vorbildlichen „Islamcharakter“ zu entwickeln.
Gelobt seien die, die ihr Leben mit den wertvollen Moralkriterien des Islams schmücken.
Liebe Brüder,
während Millionen von Menschen mit Rufenwie:„lebbeyk – hier bin ich gekommen Allah“ das Beytullah besuchen, sind die meisten Muslime auf aller Welt in der Aufregung, die Sunna Abrahams und ihre Ausübung durch unseren geliebten Propheten (Friede sei mit ihm), das Opfern, zu verrichten.
Wir als in Europa lebende und einkommensreiche Muslime, senden unsere Opfertiere an unsere bedürftigen Schwestern und Brüder weiter, als ein Zeichen der Solidarität. Wir glauben daran, dass wir mit unserer Opfertier-Kampagnen die Stimmen der Armen, Bedürftigen, Benachteiligten, Waisen, Kranken und Hungernden hören und somit ihre Bittgebete gewinnen.
Unsere Vorbereitungen sind alle getroffen.
Die Länder und Orte in denen dieses Jahr geschächtet wird, stehen fest. Die Kontakte für die Opferarbeiten sind geknüpft. Mit den Opfertieren, die wir senden werden wir den Lob unseres Propheten (Friede sei mit ihm) “ Die besten der Menschen“ und die Belebung des Ummah-Bewusstseins erreichen. In der Arbeit und dem Handeln in der Gemeinschaft ist Segen und Barmherzigkeit.
Wir werden eure Opfertiere, die ihr uns anvertraut hab, hauptsächlich in Südostasien, wo die Menschen wegen des Erdbebens in Not sind, im Irak, in der Türkei und anderen Krisengebieten in den islamischen Ländern verteilen. Deshalb bitte ich die Brüder und Schwestern, die ihr Opferentgelt noch nicht abgegeben haben, es in unseren Moscheen den Beauftragten zu geben. Denn die Zeit wird immer knapper.
Ich will meine Hutba mit diesem bedeutungsvollen Koranvers beenden:
„Wahrlich, Wir haben dir (Gutes) im Überfluß gegeben. Darum bete zu deinem Herrn und opfere! Wahrlich, dein Hasser, er soll abgeschnitten sein. “ (Kauthar 1-3)
Möge das Opferfest und die Hadsch des Hidschri-Jahres 1425 für die ganze Menschheit und den Muslimen Frieden und Segen bringen.
Möge Allah teala euch beschützen.
IGMG-Seelsorge