Freitagspredigt

Hutba – Einsicht zeigen in der Berât-Nacht

29. Juni 2012

Verehrte Muslime,

die Einsicht (Tawba) in seine Fehler ist ein wichtiger Schritt, um seinem Schöpfer näher zu kommen. Wie man Einsicht zeigen kann, erfahren wir aus dem Koran. Dort können wir nachlesen, wie etwa Adam (as) seine Reue zur Sprache brachte. Das ist ein großer Segen, eine enorme Erleichterung für uns. Adam (as) sagte, nachdem er seinen Fehler bereute: Unser Herr, wir haben gegen uns selber gesündigt, und wenn du uns nicht verzeihst und dich unser erbarmst, dann sind wir wahrlich verloren.„ (Sûre Âraf, [7:23]) Dank des Korans haben wir heute noch Kenntnis über dieses Bittgebet (Dua). Dieser und andere Verse zeigen uns, wie wir unsere Reue gegenüber Allah zur Sprache bringen können. Auch die Bittgebete von Propheten wie Noah (as), Moses (as), Jonas (as) und anderen können wir im Koran nachlesen, nachempfinden und nachsprechen.

Liebe Geschwister,

wir nähern uns der Berât-Nacht. Diese Nacht ist ein Anlass, den Werdegang unseres Lebens erneut zu überdenken, uns von Neuem unserem Schöpfer zuzuwenden und uns geistig auf den Ramadan vorzubereiten. Die Nacht vom kommenden Mittwoch auf den Donnerstag sollte für uns also ein Neuanfang sein. Denn Reue ist eine tiefgehende Einsicht in die eigenen Taten und Gedanken. Lasst uns von dieser Gabe Gebrauch machen, bevor es zu spät ist. Lasst uns diese wertvollen Tage nutzen, so gut es geht.

Einsicht beginnt im Kopf, in den Gedanken. Erst wird sich der Mensch eines Fehlers bewusst, dann bereut er seine Tat und entschließt sich, es nie wieder zu tun. Dann fleht er Allah um Vergebung und tut so viel Gutes, wie er nur kann. Auf die Reue gute Taten folgen zu lassen, ist sehr wichtig. Ein Prophetengefährte (Sahaba) erzählt: „Einmal ging ich zum Gesandten Allahs und bat ihn: Gesandter Allahs, zeige mir eine Tat, die mich dem Paradies nähert und mich von der Hölle entfernt, wenn ich sie vollbringe.‘ Der Gesandte Allahs sagte: ‚Wenn du mal etwas Schlechtes tun solltest, dann lasse darauf sofort eine gute Tat folgen. Wenn du dies tust, bekommst du die zehnfache Belohnung.“ (Tabarânî, Duâ, 1498) Das bedeutet also, meine lieben Geschwister, dass die gute Tat ein Teil der Reue ist. Lasst uns deshalb stets zum Guten einladen, lasst uns diesen Anlasss nutzen, um unserer Familie, unseren Verwandten, Freunden und anderen Menschen, Gutes zu tun.

Verehrte Muslime,

Reue bewahrt den Menschen vor Arroganz und Hochmut und macht ihm seine Schwäche und Abhängigkeit bewusst. In diesem Sinne wünschen wir euch eine segenvolle Berât-Nacht und beenden unsere Hutba mit einem Bittgebet von Ibrahim (as) und Ismail (as): O unser Herr! Mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde Gottergebener. Und zeige uns unsere Riten und kehre dich uns zu; denn siehe, du bist der Vergebende, der Barmherzige.„ (Sûre Bakara, [2:128]) Âmîn.

IGMG-Irschadabteilung

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