Freitagspredigt

Hutba: Geschwisterlichkeit und Glauben – eine starke Beziehung

25. Oktober 2013

Verehrte Muslime,

zu den wichtigsten Eigenschaften von uns Muslimen, die danach streben eine Umma im Sinne unseres Propheten Muhammad (s) zu sein, zählt die Tatsache, dass wir alle Muslime als Geschwister betrachten. Wir versuchen, nichts zu tun, das dieser Geschwisterlichkeit schaden könnte. Mit diesem Bewusstsein öffnen wir uns anderen Menschen und versuchen diesen Gedanken zu verinnerlichen. Mit aller Kraft versuchen wir Hass, Eifersucht, Missgunst und Zorn zu beseitigen.

Am meisten schadet unserer Geschwisterlichkeit, wenn man versucht, negative Eigenschaften eines anderen Muslims zu erfahren und diese bekannt zu machen. Üble Nachrede zählt ebenfalls zu den schlechten Angewohnheiten. Falls wir über solche Angewohnheiten verfügen, müssen wir uns diese abgewöhnen. Allah beschreibt ein derartiges Verhalten als widerlich und verbietet es mit klaren Worten: „Und bespitzelt euch nicht und redet nicht hinter dem Rücken schlecht übereinander. Würde jemand von euch etwa gerne das Fleisch seines toten Bruders essen? Ihr würdet es verabscheuen.“  (Sure Hudschurât, 49:12) Auch verbietet es Allah, anderen beleidigende Beinamen zu geben und sie zu verspotten.

Liebe Geschwister,

unser Prophet Muhammad (s), der Rassen- und Herkunftsunterschiede zwischen den Menschen aufhob und alle Muslime zu Geschwistern erklärte, sagte: „Ein Muslim redet nicht schlecht über andere, er verflucht keinen und legt kein schlechtes Verhalten zutage.“ (Tirmizî, Birr, 48)

Diese Verse und Hadithe deuten darauf hin, dass die Geschwisterlichkeit zwischen uns Muslimen unmittelbar mit unserem Glauben (İmân), unserem Muslim-Sein und unserer Nähe zu Allahs zusammenhängt. Diesen Zustand beschrieb unser Prophet folgendermaßen: „Ich schwöre bei dem, in dessen Hand meine Seele ist! Ihr werdet das Paradies nicht betreten, bis ihr wahrhaft glaubt; und ihr werdet nicht glauben, bis ihr einander liebt. Soll ich euch etwas sagen, das dazu führt, dass ihr einander liebt, wenn ihr es tut? Verbreitet den Salâm unter euch.“ (Muslim, İmân, 93-94)

Verehrte Muslime,

selbst der Eintritt ins Paradies hängt davon ab, wie wir miteinander umgehen. Aus diesem Grund müssen wir uns von allen Dingen abwenden, die unserer Geschwisterlichkeit schaden könnten. Es gibt noch zahlreiche andere Hadithe und Koranverse, in denen ein wahrer und aufrichtiger Muslim über sein Verhalten anderen gegenüber definiert wird. Wenn wir also als Muslime über andere schlecht reden, sie beleidigen und schlecht behandeln, so verspotten wir uns eigentlich nur selber, und bereiten für unser Diesseits und Jenseits die schlimmste Zukunft vor.

Liebe Geschwister,

eines Tages erklärte unser Prophet: „Wendet euch nicht voneinander ab… Der Muslim ist der Bruder des anderen Muslims. Weder unterdrückt er ihn, noch betrügt er ihn, er steht ihm in der Not bei und sieht ihn nicht als minderwertig an.“ Dann zeigte er drei Mal auf seine Brust und fügte hinzu: „Die Takwâ (Gottesfurcht) ist hier. Es soll niemand einen anderen Muslim verächtlich ansehen. Alles was einem Muslim gehört, seine Ehre, sein Besitz und sein Blut (Leben) ist für einen anderen Muslim verboten.“ (Muslim, Birr, 32)

Dank gebührt Allah, der uns zu den Muslimen zählt und uns einander zu Geschwistern machte!

IGMG Irschadabteilung

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