Freitagspredigt

Hutba: Iftar ist ein Segen

19. Juli 2013

Verehrte Muslime,

neben der Spiritualität ist die Stärkung unserer Beziehungen zu anderen eine der wichtigsten Besonderheiten des Ramadans. Zur inneren Reinigung im Ramadan gehört es auch, sich an seine Verantwortung zu erinnern, die man gegenüber der Gesellschaft hat. Bei den Iftar-Essen kommen wir mit unserer Familie, unseren Verwandten und Freunden aus allen Schichten der Gesellschaft zusammen. Unsere Beziehung zu ihnen wird gestärkt und intensiviert. 

Unsere Geschwister, die im Ramadan eine Umra gemacht haben, können dies sicherlich bestätigen: Beim Fastenbrechen versuchen alle ihr Essen miteinander zu teilen. Sie bieten einander etwas an, auch wenn es nur ein Glas Wasser oder eine Dattel ist. Unser Prophet Muhammad (s) sagte über Iftar-Einladungen: „Wer einen Fastenden zum Iftar einlädt, wird belohnt wie der Fastende, ohne eine Verminderung.“ (Tirmizî, Sawm, 82) In einem anderen Hadith heißt es: Das Bittgebet des Fastenden während dem Iftar wird nicht abgewiesen.“ (Ibn Mâdscha, Siyâm, 48) Gemeinsame Iftar-Essen zählen für den Gastgeber und die Gäste als eine gute Tat und stärken darüber hinaus auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie erinnern uns daran, mit anderen zu teilen – und zwar nicht nur im Ramadan.

Liebe Geschwister,

wie wäre es wenn wir auch diesen Ramadan in diesem Bewusstsein verbringen und mit anderen darum wetteifern würden, andere zum Iftar einzuladen? Lasst uns die Worte unseres Propheten befolgen und unsere Gäste zum Iftar zu uns nach Hause, in die Moscheen und Iftar-Zelte einladen. Oder lasst uns selbst Gäste sein, die der Einladung anderer folgen.

Denn der Ramadan ist nicht nur für den einzelnen ein Segen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Wenn wir uns alle bemühen uns zu bessern, werden wir unsere Verantwortung der Gesellschaft gegenüber erfüllt haben und somit zum Wohl der Gesellschaft beitragen.

Verehrte Muslime,

Gemeinschaft stärkt den Zusammenhalt und die Freundschaft. So lasst uns unsere Geschwister und auch Nichtmuslime zum Iftar zu uns nach Hause, in unsere Moscheen und Iftar-Zelte einladen. So können wir bei diesen Zusammenkünften das Gemeinschaftsgefühl wie bei den Iftar-Essen in Mekka und Medina erleben. Den Ramadan, die Zeit der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, sollten wir dazu nutzen, unseren Zusammenhalt zu stärken und Menschen, die uns kennenlernen möchten, die Gelegenheit dazu geben. Wir sollten uns bemühen, so viele Gäste wie möglich zum Iftar einzuladen und gute Taten zu vollbringen.

Entsprechend dem Hadith „Hochachtung gebührt demjenigen, der der Gesellschaft dient“ (Kanz al-Ummal, Bd. 6, 17517),  sollten wir unserem Umfeld Freude verbreiten. Anderen gegenüber wohlgesonnte Menschen, stabile Familien und Nachbarschaften sind für die Harmonie in der Gesellschaft wichtig. Unsere Iftar-Essen werden inschallah zum Wohl der Gesellschaft beitragen. Wir müssen die Iftar-Abende als einen Segen betrachten. Möge Allah uns zu jenen zählen, die den Wert der Dinge, mit denen wir gesegnet sind, kennen und dafür dankbar sind. Möge uns Allah im Ramadan auf den rechten Weg führen.

IGMG Irschadabteilung

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