Freitagspredigt

Hutba: Jugendliche – unser Spiegelbild

23. August 2013

Verehrte Muslime,

jede Beziehung ist wechselseitig. In der Regel gibt jeder Mensch seinem Gegenüber das, was er von ihm bekommt. Wer aufrichtige Zuneigung erfährt, schenkt auch seinem Umfeld Liebe. Wer respektvoll behandelt wird, zeigt seinem Gegenüber Respekt. Wem zugehört wird, der schenkt auch anderen sein Gehör.

Viele Eigenschaften und Gewohnheiten junger Menschen sind das Resultat der elterlichen Erziehung. Das Verhalten der Eltern hat insbesondere in der frühen Entwicklungsphase Einfluss auf unsere Kinder. Fatima (r), die uns Muslimen in vieler Hinsicht als Vorbild gilt, war die Tochter unseres Propheten Muhammad (s). Wenn unser Prophet sie besuchte, küsste er ihre Hand und überließ ihr sein Sitzkissen. Er respektierte sie, zeigte offen seine Liebe zu ihr und brachte dies auch zum Ausdruck. Er grüßte die Kinder auf der Straße und spielte mit ihnen. Wenn seine Enkelkinder während des Gebets auf seinen Rücken kletterten, verlängerte er seine Niederwerfung, bis sie wieder herunter stiegen. Heute ist es leider so, dass Kindergelächter in den Moscheen oft als störend empfunden wird und Kinder in den hinteren Reihen ermahnt werden.

Liebe Geschwister,

„Man mischt sich nicht in die Angelegenheiten der Großen ein“, „Du bist zu klein; Das wirst du verstehen, wenn du groß bist“. Diese oder ähnliche Äußerungen können den Reifungsprozess unserer jungen Geschwister behindern. Denn wie bereits erwähnt, ist jede Beziehung wechselseitig. In einem Hadith heißt es: „Wer die Kleinen nicht liebt und die Älteren nicht respektiert, ist nicht von uns“ (Tirmizî, 7/155) Kinder, auf dessen Meinung aufgrund ihres Alters kein Wert gelegt wird, neigen dazu, Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln oder legen später keinen Wert auf die Meinung anderer. Wer keine Liebe erfährt, von dem kann keine Liebe erwartet werden. Wer keinen Respekt erfährt, wird auch keinen Respekt zeigen. In diesem Sinne sollten wir gemäß der Sunna unseres Propheten unseren Kindern und Jugendlichen zuhören, ihre Meinung ernst nehmen und sie in ihrer Entwicklung fördern. Wir sollten sie als Kinder so behandeln, wie wir als Ältere von ihnen behandelt werden möchten. Wir als Eltern müssen in dem Bewusstsein handeln, selbstbewusste Menschen zu erziehen.

Verehrte Muslime,

in diesem Sinne sollten wir unser Verhalten unseren Kindern und Jugendlichen gegenüber überdenken und uns bemühen, aus Fehlern zu lernen. Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Jugendlichen unser Spiegelbild sind. Ihr Benehmen und Verhalten reflektiert unser eigenes Verhalten. Nur wenn wir unser Verhalten nach dem Koran und der Sunna ausrichten, können wir auf dieser Basis unseren Jugendlichen den Weg weisen. Auf diese Weise werden wir nicht nur die folgende Generation auf den rechten Weg führen, sondern ihnen auch in der Kindererziehung als Vorbilder dienen. Möge uns Allah, zu seinen standhaften Dienern zählen.

IGMG Irschadabteilung

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