Freitagspredigt

Hutba – Unsere Festtage

17. August 2012

Verehrte Muslime,

in wenigen Tagen beginnt inschâallah das Ramadanfest (tr. Bayram; arab. İd). Einerseits freuen wir uns natürlich darauf, andererseits aber stimmt uns der Abschied vom Ramadan traurig. Einen Monat lang haben wir uns zurückgezogen und konnten in diesen Tagen bewusst Abstand von den endlosen und ermüdenden Dingen dieser Welt nehmen. Mit Freude haben wir nach dem Willen unseres Schöpfers gelebt, den Koran mit anderen Augen gelesen und versucht, seine Botschaft besser zu verstehen.

Wir haben die gesegnete Zeit des Ramadans genutzt, um unsere Gedanken und Gefühle neu zu ordnen. Dank der besinnlichen Atmosphäre im Ramdan, konnten wir Probleme und Kummer mit anderen Augen betrachten und uns regenerieren.

Schließlich haben wir jetzt durch unsere Gottesdienste (Pl. Ibâdât) und guten Taten bis zum nächsten Ramadan genügend Energie gesammelt. Unser Prophet sagte: „Derjenige, der im Ramadan fastet, sich an Allahs Gebote und Verbote hält und somit fastet, wie es ihm gebührt, sich vor den Dingen schützt, vor denen es sich zu schützen gilt, wird von all seinen Fehlern gereinigt.“ (Beyhaki, 4, 304) In diesem Sinne hoffen wir, den Ramadan gut genutzt zu haben und freuen uns auf das bevorstehende Fest.

Verehrte Muslime,

seit mehreren Jahrhunderten gibt es einige Festtagsbräuche, die wir auch heute noch aufrechthalten sollten. Spenden zu geben,  um Bedürftigen eine Freude zu bereiten, zerstrittene Menschen zu versöhnen, die Gräber unserer Verstorbenen zu besuchen, unsere Eltern zu ehren sowie Verwandte und Nachbarn zu besuchen sind einige dieser Traditionen und Bräuche. Auch unseren Kindern sollten wir zum Fest ein Geschenk machen, um ihnen freudige Erinnerungen an die Festtage zu bereiten. Des Weiteren sollten wir im Rahmen des Erlaubten Feierlichkeiten organisieren. Schon jetzt sollten wir mit den Vorbereitungen beginnen, um zum Ramadanfest eine lebhafte Atmosphäre genießen zu können.

Zu Lebzeiten des Propheten, die auch als das „Goldene Zeitalter“ (Asr as-Sâda) des Islam beschrieben wird, beglückwünschten sich die Gefährten des Propheten gegenseitig zum Fest und sagten: „Takabballahu minnâ wa minkum“ (Möge es Allah von uns und euch annehmen). Sie versammelten sich auf einem großen Platz im Freien, der „Musalla“ genannt wurde, um dort gemeinsam zu beten und Bittgebete zu sprechen. Hieran nahmen alle Frauen, Männer und Kinder teil und verbrachten die Festtagsgebete in einer feierlichen Atmosphäre. Inspiriert von dieser Zeit können auch wir versuchen, das  Ramadanfest in einer lebhaften und freudevollen Atmosphäre zu verbringen.   Indem wir am ersten Tag des Ramdans früh aufstehen, uns waschen, schöne Kleidung tragen und wohlriechende Düfte verwenden, vor dem Gebet zum Ramadanfest etwas Süßes zu uns nehmen und mit der gesamten Familie zum Gebet in die Moschee gehen, können wir unsere Bräuche aufleben lassen.

Das Ramadanfest sollten wir auch dafür nutzen, Kranke zu besuchen, nach ihrem Wohlbefinden zu fragen und ihnen gute Laune zu machen. In diesem Sinne wünschen wir zum Ramadanfest alles Gute und möge Allah uns in Gesundheit und Wohlbefinden den kommenden Ramadan erleben lassen.

IGMG-Irschadabteilung

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