Freitagspredigt

Hutba – Wir sind eine Gemeinschaft der Liebe

02. September 2005

Verehrte Muslime!

Die Liebe ist die unsterbliche Frucht des Herzens. Die gemeinsame Stimme der Geschöpfe und des Schöpfers. Sie ist ein Vermögen, welches sich mit jedem Ausgeben vermehrt. In einer Zeit, in der die verlogene Liebe weit verbreitet ist, kann man die wahre Liebe nur im Lichte des Korans finden. Es ist Allah teala, der die Liebe mit Liebe erschafft. Die Weisheit der Erschaffung der Lebewesen, das irdische Paradies und das gemeinsame Gut der Menschheit ist die LIEBE.

Diejenigen, die sich vom Wege Allah tealas abwenden, verlieren als erstes die Liebe. Eine Gesellschaft, die die Liebe verloren hat, ist dazu verurteilt, ALLES zu verlieren.

Liebe Brüder und Schwestern!

Die Gelehrten empfehlen uns gottesfürchtig und fromm zu leben. Aber was ist überhaupt „Gottesfurcht“?

Gottesfurcht bedeutet, die göttliche Liebe zu erlangen; diese Liebe zu bewahren und immer mit der Angst zu leben, dieses wertvolle Gut verlieren zu können.

Der Fehler der Eheleute ist es, sich an erster Stelle als Ehepartner und an Zweiter als Diener Allah tealas zu sehen. Der Fehler der Kinder ist es, sich erst als Kind und dann als Diener Allahs zu sehen. Der Fehler der Arbeiter ist es, sich an erster Stelle als Arbeitskraft und dann als Diener Allah tealas sehen. Jedoch sind wir erst Geschöpfe und Diener Allah tealas und erst dann Ehepartner, Kind oder Arbeiter. Wir haben jederzeit Pflichten und Verantwortungen gegenüber Allah teala, die vorrangig gegenüber anderen Verpflichtungen sind.

Verehrte Gläubige!

„Oh ihr Gläubigen, nehmt nicht eure Väter oder eure Brüder zu Beschützern, wenn sie den Unglauben dem Glauben bevorzugen. Und diejenigen von euch, die sie zu Beschützern nehmen-das sind die Ungerechten.“ (9/23)

Dieser Koranvers zeigt uns die Grenzen der Liebe. „Und die Gläubigen lieben am meisten Allah teala“. Aus diesem Vers lernen wir, wen wir am meisten zu lieben haben.

Der Koran beschreibt die Lieblosigkeit, als stünde man am Rande einer Feuergrube. Eine Gesellschaft, die seine Liebe verloren hat, kann sich mit einem Schritt in diese Feuergrube hineinstürzen.

Die Voraussetzung einer aufrichtigen Liebe ist es, eine Gemeinschaft zu bilden. An einem Ort, wo keine Liebe herrscht, ist es lächerlich, von einer Einheit zu sprechen. Die „UMMAH“ ist der Ozean, den die Liebe der Gemeinschaft gebildet hat. Die Mitglieder dieser Ummah haben in ihren Herzen die Liebe zum Oberhaupt ernannt. Sie sehen die Herzen anderer Mitglieder als Zufluchtsort an. In diesem Umfeld sind die anderen Menschen nicht mehr ihre Rivalen, sondern ein Paradies füreinander. In den Straßen und in den Herzen dieser Menschen hängen folgende Leitsätze:

„Ihr kommt nicht ins Paradies bis ihr gläubig seit und ihr seit nicht gläubig bis ihr einander liebt“ (Muslim,Iman Seite 93)

„Der Muslim ist der Bruder (Schwester) des Muslims, es ist viel segenreicher wenn sie sich mit Liebe und Barmherzigkeit ansehen, als wenn sie in meiner Moschee eine Jahr zum Itikaf zurückziehen und Beten.“ (Camiussagir-Suyuti, Seite 554)

In einer Zeit, in der die Liebe ausgestorben ist, liegt die Befreiung darin, sich gegenseitig für Allah teala zu lieben. Falls wir unsere Herzen nicht mit eigener Hand verdorben haben, fordere ich euch auf, sich in dem Fluss der Liebe zu waschen. Wie lange können wir es noch mit einem verstorbenen Herzen aushalten? Wie können wir die Glückseligkeit mit einem solchen Herzen erreichen? Also lasst uns miteinander vereinen; uns die Hände reichen und uns gegenseitig für Allah teala lieben. Das unvergessliche Geschenk was ein Mensch einem anderen machen kann, ist die Liebe.

Möge die Liebe, Barmherzigkeit und Gnade Allah tealas auf euch sein.

IGMG Irschad-Abteilung

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