Pressemitteilung

IGMG verurteilt die Verhaftung von Christen in Afghanistan

08. August 2001

Wie zuvor schon bei der Zerstörung von Weltkulturgütern (Buddhastatuen) und der menschenverachtenden Behandlung von Frauen, hat der Vorstand der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) die Verhaftung von Christen durch die Taliban in Afghanistan wegen des Vorwurfs missionarischer Tätigkeiten scharf verurteilt. Der IGMG-Vorsitzende Erbakan forderte die unverzügliche Freilassung der Inhaftierten und für die Zukunft die Gewährleistung der unbehelligten Religionsausübung, zu der selbstverständlich auch die Verkündung gehört. ‚Meinungsfreiheit und Verkündungsfreiheit auch für nicht islamische Bekenntnisse gehört zu den Grundprinzipien des Islams. Zu fast jeder Zeit in der islamischen Geschichte war Christen die Verkündung und Pflege ihres Glaubens gestattet. Das Vorgehen der Taliban ist als nicht durch den Islam zu rechtfertigende Praxis abzulehnen. Es ist nicht hinnehmbar, dass der Wettstreit der Religionen um ihren Wahrheitsanspruch mit Mitteln der Gewalt oder der politischen Repression geführt wird. Wer zu solchen Mitteln greift, disqualifiziert sich selbst. Die Entscheidung, welchem Glauben man folgen will oder nicht, muss die unbeeinflusste freie Entscheidung des Einzelnen sein und bleiben. Das Verhalten der Taliban schädigt das Ansehen der Muslime weltweit und liefert ein völlig unzutreffendes Bild des Islam‘, hieß es weiter.

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