Pressemitteilung

Islamische Gemeinschaft: Muslime brauchen Sicherheit vor rechter Gewalt

21. Mai 2025
Pressemitteilung

„Mehr als 1.800 islamfeindliche Straftaten 2024 – die meisten von rechts. Trotzdem werden Muslime oft selbst unter Verdacht gestellt. Die Islamische Gemeinschaft fordert endlich Schutz statt Stigma“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Zahlen aus der Statistik des Bundeskriminalamts zu politisch motivierter Kriminalität, die in Berlin vorgestellt wurden. Ali Mete weiter:

„Islamfeindlichkeit ist kein Randproblem mehr – sie ist Alltag. Und sie ist gefährlich. Im Jahr 2024 wurden fast 1.850 islamfeindliche Straftaten erfasst – das sind über 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Über 85 Prozent dieser Taten gehen auf das Konto von Rechtsextremen. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache: Musliminnen und Muslime sind, anders als Debatten suggerieren, nicht Verursacher von Gewalt, sondern Opfer.

Gleichzeitig erleben wir seit Jahren, wie politische und mediale Debatten Muslime unter Generalverdacht stellen – während rechte Gewalt gegen sie allenfalls eine Randnotiz ist. Diese Verdrehung der Realität ist nicht nur zynisch, sie verschärft das Klima, das den Nährboden für genau jene Gewalt bildet.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Sicherheit von Musliminnen und Muslimen ernst zu nehmen. Denn was uns diese Statistik nicht sagt: Viele Übergriffe werden nicht als islamfeindlich erkannt oder schlicht ignoriert. Viele Anzeigen werden nie gestellt, weil das Vertrauen der Betroffenen in Polizei und Justiz immer mehr abnimmt.

Viele Täter werden erst gar nicht ermittelt oder kommen mit Symbolstrafen davon. Diese Lücken sind nicht nur peinlich für einen Rechtsstaat – sie sind gefährlich. Denn sie ermuntern und bestärken die Falschen, während die Opfer weiter eingeschüchtert werden. Ein ähnliches Phänomen beobachten wir auch im Kontext von ‚ausländerfeindlich‘, ‚fremdenfeindlich‘, antisemitisch oder antiziganistisch motivierten Straftaten.

Wir sagen klar: Wer die Zahlen ernst nimmt, muss handeln. Wer die muslimische Bevölkerung schützen will, darf sie nicht länger stigmatisieren. Und wer über Sicherheit sprechen will, muss insbesondere über Rechtsextremismus sprechen – nicht nur, wenn es politisch opportun ist, sondern weil mit großem Abstand die meisten Straftaten auf das Konto von Rechtsexmisten gehen.“

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