Pressemitteilung

Islamische Gemeinschaft: Neues Vielfaltsbarometer widerlegt alte Vorurteile

11. Dezember 2025
Pressemitteilung

„Ein alarmierender Rückgang der Akzeptanz von Vielfalt trifft auf weit verbreitete Diskriminierung. Während muslimische Communities Offenheit leben, wächst die Ablehnung gegenüber religiöser Vielfalt. Die Islamische Gemeinschaft fordert einen neuen gesellschaftlichen Kurs: weniger Vorurteile, mehr Dialog.“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist das neue Vielfaltsbarometers 2025 der Robert Bosch Stiftung. Danach sind Menschen mit Migrationserfahrung vergleichsweise offen für religiöse und ethnische Vielfalt. Die muslimische Bevölkerung stößt am meisten auf Ablehnung. Ali Mete weiter:

„Das neue Vielfaltsbarometer zeigt eindrücklich, was im politischen Alltag oft übersehen wird: Menschen mit Migrationserfahrung tragen in Deutschland überdurchschnittlich zur Akzeptanz religiöser und ethnischer Vielfalt bei. Sie halten Türen offen, die andere zunehmend schließen – und sie leben eine Offenheit, die unsere Demokratie dringend braucht.

Besonders deutlich wird zugleich ein strukturelles Akzeptanzproblem gegenüber dem Islam. Während Menschen mit Migrationserfahrung religiöse Vielfalt hoch bewerten, zeigen die niedrigen Zustimmungswerte der Mehrheitsgesellschaft, wie tief islamfeindliche Einstellungen weiterhin verankert sind. Diese Schieflage ist nicht nur statistisch relevant, sie prägt den Alltag vieler Menschen, die Diskriminierung wegen Aussehen, Akzent oder Kleidung erleben und sich allzu häufig als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse fühlen.

Dass die Akzeptanz von Vielfalt seit Jahren sinkt, ist ein gefährliches Signal für eine demokratische Gesellschaft, die auf Respekt und Vertrauen angewiesen ist. Gerade jetzt sollten wir anerkennen, dass Menschen muslimischen Glaubens nicht ‚Problemträger‘, sondern längst Teil der Lösung sind: Sie tragen wesentlich zur Offenheit gegenüber religiöser Vielfalt bei und stärken damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zugleich zeigt die Studie, dass Zustimmung zu Migration stark von Herkunftsregionen und Stereotypen beeinflusst wird. Migration aus Nord- und Westeuropa wird begrüßt, während Herkunft aus Afrika, dem Nahen Osten oder Südasien deutlich kritischer bewertet wird. Das offenbart weniger sachliche Gründe als kulturelle Vorannahmen und Vorurteile, die unsere Haltung prägen.

Die Islamische Gemeinschaft sieht hier allen voran die Politik als Gesetzgeber, aber auch als gesellschaftlicher Impulsgeber und wirtschaftlicher Türöffner in der Pflicht: Diskriminierung konsequent bekämpfen, Räume für Dialog schaffen, Bildungsangebote und zivilgesellschaftliches Engagement stärken, die Vorurteile abbauen.“

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