Pressemitteilung

Karadzic-Urteil: Gerechtigkeit zumindest ansatzweise hergestellt

25. März 2016 Kemal Ergün, Vorsitzender
Kemal Ergün, Vorsitzender

„Urteil gegen Karadzic ist auch ein Schuldspruch gegen die internationale Gemeinschaft“, so der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, anlässlich der Verurteilung von Radovan Karadzic vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal als Hauptverantwortlicher des Völkermords von Srebrenica. Kemal Ergün weiter:

„Knapp 21 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica im Osten von Bosnien-Herzegowina wurde Karadzic zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 70-Jährige sei schuld an tausendfachem Mord, urteilte das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.

Damit ist die rechtliche Aufbereitung des Völkermords von Srebrenica – bis auf Weiteres – abgeschlossen. Geblieben sind die Wunden. Sie sind auch nach über zwei Jahrzehnten nicht geheilt. Möge dieses Urteil zumindest ein Stückweit zur Genesung beitragen und Gerechtigkeit herstellen.

Diese Gerichtsentscheidung ist aber nicht nur ein Schuldspruch gegen Karadzic, sondern auch eine gegen die Weltöffentlichkeit im Allgemeinen und und Europa im Speziellen. Während unschuldige Menschen vorsätzlich getötet wurden, hat Europa diskutiert, was sie tun kann, statt einzugreifen. Srebrenica und alle anderen Verbrechen sind deshalb viel mehr als nur die Schuld eines Einzelnen. Sie sind ein riesengroßer Schandfleck, der nicht nur an Karadzic klebt.“

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