Pressemitteilung

Keine stiefmütterliche Behandlung von Muslimen in der Bundeswehr

01. Juni 2012

„Die Bundesregierung kann nicht sagen, wie viele muslimische oder jüdische Soldatinnen und Soldaten es in der Bundeswehr gibt. Sie weiß aber, dass deren Zahl so niedrig ist, dass weder muslimische Seelsorger noch Militärrabbiner nötig sind. Wo nötig, würden muslimische wie jüdische Soldatinnen und Soldaten mit Unterstützung der katholischen bzw. evangelischen Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger auf überkonfessioneller Basis betreut.

Diese Antwort ist angesichts der wachsenden Vielfalt innerhalb der Gesellschaft, auf die sich auch die Bundeswehr einstellen muss, unbefriedigend. Überraschend ist auch, dass die Bundesregierung in ihrer Antwort religiöse Vorschriften zum Fasten- und zum Gebet kurzerhand und ohne nähere Begründung so auslegt, wie es der Bundeswehr genehm ist.

Ausdrücklich ist zu begrüßen, dass in den „šBeirat für Fragen der Inneren Führung‘ ein Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland berufen wurde, um den Bundesverteidigungsminister in Fragen der „šInneren Führung‘ zu beraten. Richtig wäre in diesem Zusammenhang allerdings auch, einen Vertreter der islamischen Religionsgemeinschaften in den Beirat aufzunehmen.

Denn zur Integration in die hiesige Lebensrealität gehört es auch, dass staatliche Stellen wie die Bundeswehr auch ihrerseits Anstrengungen unternehmen, um Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion mit einzubeziehen. Dass das bisher nicht geschehen ist, sollte ein Ansporn sein, es in Zukunft besser zu machen. Die IGMG steht mit Rat und Tat gerne zur Verfügung und unterstützt einen solchen Prozess gerne.“

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