Gemeinschaft

Minarette der Hamburger Centrum-Moschee in neuem Schein

09. September 2009

Medien und Hamburger Bürger verfolgten die Neuinstallation der am 2. August 2009 abgeschraubten zwei Minarette der Centrum-Moschee mit Interesse. Unter Einsatz von Schwertransportern wurden die 23 Meter langen und 1.9 Tonnen schweren Minarettssäulen wieder an ihre alte Stelle gebracht, diesmal mit einer neuen Aufmachung.

  

Der türkischstämmige Hamburger Künstler Boran Burchhardt hat im Rahmen eines Kunstprojekts die Minarette bemalt. Flächendeckend wurden die Minarette mit einem Muster aus grünen und weißen Sechsecken bemalt. Ihre Muster erinnern an einen Fußball und zugleich an Ornamente der islamischen Kunst. Das neue Aussehen der Minarette sei ein Zeichen dafür, dass der Islam eine Religion der Toleranz sei, sagte der Künstler und fügte hinzu, dass die bunte Bemalung der Minarette einmalig sei und das Interesse der Passanten wecke.

  

Das neue Äußere der Minarette habe bei der Bevölkerung großen Anklang gefunden, teilte auch Ramazan Ucar, Vorsitzender des BIG, in einer Pressekonferenz mit.

Durch das neue Design erhoffe man sich auch die Abschaffung der Vorurteile gegenüber den Moscheen sowie die Knüpfung neuer Kontakte. „Das Interesse an unseren Minaretten besteht deutschlandweit und kann als Zeichen des Existierens eines interreligiösen Dialogs gewertet werden“, sagte Ucar und bedankte sich bei allen, die für den Erhalt und der Neugestaltung der Minarette, die einzigen in Europa in diesem Design, mitgewirkt haben.

Vor mehr als einem Jahr habe der Hamburger Künstler Boran Burchhardt wegen der Neugestaltung der Minarette angefragt. Nach etlichen Gutachten der Turkologie-Abteilung der Hamburger Universität habe auch die Stadtverwaltung von Hamburg-Mitte das Projekt genehmigt, das einen deutlichen Eingriff in die Architektur der Moschee und das städtische Umfeld darstelle. Der Kostenaufwand des Projekts betrage insgesamt 50 000 Euro, teilte ferner der BIG-Vorsitzende mit.

  

Nach der Neuinstallation der Minarette erfolgte eine weitere erstmalige Aktion in der Hamburger Moschee. Die Imâme Münir Çamlı und Osman Çelik durften für dieses eine Mal den Gebetsruf, den Azân, zum Mittagsgebet von den Minaretten aus laut ausrufen. (ab)

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