Generalsekretariat

Modellprojekte zum islamischen Religionsunterricht kritisch auswerten

02. Juli 2023
Pressemitteilung

„Muslimische Schülerinnen und Schüler haben Anspruch auf ordentlichen Religionsunterricht in der Schule, stattdessen sitzen sie auf der Experimentierbank der Politik“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist die Auswertung des Mediendienstes Integration zum islamischen Religionsunterricht in den Bundesländern. Danach nehmen weit über 90 Prozent aller muslimischen Schülerinnen und Schüler an keinem der Modellprojekte teil. Ali Mete weiter:

„Die Modellprojekte in den Bundesländern haben zu keinem zufriedenstellenden Religionsunterricht für muslimische Schülerinnen und Schüler geführt. Seit Jahren probieren Bundesländer Modelle aus, leider auf Kosten von Millionen muslimischer Kinder und Jugendlicher. Das muss ein Ende finden. Es muss kritisch ausgewertet werden, warum der Aufbau eines flächendeckenden und ordnungsgemäßen islamischen Religionsunterrichts sehr langsam verläuft.

Denn die Zahlen belegen: Die Modellprojekte werden von der ganz überwiegenden Mehrheit der muslimischen Schülerinnen und Schülern nicht angenommen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen besuchen nur knapp sechs Prozent der muslimischen Schülerinnen und Schüler das Modellprojekt, in anderen Bundesländern sind es noch weniger. Es muss selbstkritisch gefragt werden, was die Gründe hierfür sind.

Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Regierungen der Bundesländer, das Thema herunterzuholen von der politischen Experimentierbank und es auf den Boden der Verfassung zu setzen: Religionsunterricht als ordentlichen Schulfach unter vollumfänglicher Einbindung islamischer Religionsgemeinschaften, mit allen Rechten, aber natürlich auch Pflichten für Staat und Religionsgemeinschaften. Das ist der einzig gangbare Weg.“

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