Gemeinschaft

Podiumsdiskussion: Die Bekleidung der Frau im Islam

05. Juni 2009

Die rund 750 Gäste wurden am Eingang mit Nelken und Datteln empfangen. Nelken symbolisierten muslimische Frauen, denen aufgrund ihrer Kleidung staatliche Bildungsmöglichkeiten durch den Staat verwehrt wurden.

Die von Seher und Selda Korkmaz moderierte Veranstaltung begann mit den Begrüßungsreden von Elif Maraş, Leiterin der Jugendkommission der Frauenabteilung und Cahide Yılmaz, Leiterin der Frauenabteilung. Elif Maraş hob in ihrer Eröffnungsrede den Wert der Frau hervor. Nicht die Weiblichkeit, sondern die Persönlichkeit der Frau solle im Vordergrund stehen. Nur so werde die Möglichkeit gegeben, qualitative Beiträge zu leisten.

Auch während der Podiumsdiskussion, bei der Nurcan Ulupınar (Jugendleiterin des Frauenverbands der IGMG und Pädagogin), Hatice Şahin aus Frankreich (Pädagogin) und und Nuray Canan Bezirgan aus der Türkei (Schriftstellerin) miteinander diskutierten, wurde dieses Thema aufgegriffen. Ulupınar und Şahin hoben die Rolle muslimischen Frau in der Gesellschaft hervor und wiesen auf die Notwendigkeit der Bewahrung der muslimischen Identität hin.

Den Höhepunkt des Tages bildete der Vortrag von Nuray Canan Bezirgan, die in den schwierigsten Phasen ihres Lebens eine vorbildhafte Standhaftigkeit an den Tag legte. Bezirgan musste ihr Studium in der Türkei abbrechen, nachdem sie aufgrund ihres Kopftuches mehrere Male verhört und schließlich angeklagt wurde. Die Verhöre, in der es um ihre Kleidung ging, sollten schließlich ein Ende finden, nachdem sie auf dem Weg zu einer Verhörung in Ohnmacht fiel und anschließend ihr Baby verlor. Die Emigration nach Kanada und die sofortige Einbürgerung öffneten ihr neue Wege. Bezirgan setzt sich auch heute noch für die Gleichberechtigung der Menschen ein und arbeitet an verschiedenen Projekten.

Während der Veranstaltung wurden auch muslimische Frauen vorgestellt, die ein erfolgreiches Berufslebens nachweisen konnten. Die Live-Schaltung zu Şule Yüksel Şenler, einer der ersten Frauen in der Türkei, die in den 60er Jahren begannen mit dem Kopftuch ein Teil der aktiven Gesellschaft zu sein, führte insbesondere bei jungen Frauen zu einer großen Motivation.

Großen Anklang fand auch die Modenschau. Jugendliche aus Kamen, Solingen und Dortmund präsentierten mit größter Professionalität die Kleidungen, die von verschieden Modeläden gesponsert wurden.

Schließlich fanden am Ende mehrere Preisverleihungen statt. Die Siegerin des Wettbewerbs „Nähen und Anziehen wurde Fatma Ege aus Bestwig. Das selbstgenähte Kleid konnte für 400 Euro versteigert werden. Der Erhalt geht an Bedürftige.

Der erste Preis bei dem Bilderwettbewerb ging an Züleyha İren aus Dortmund. Den zweiten Preis erhielt Fatma Ocakdan, ebenfalls aus Dortmund war. Dritte wurde Kübra Çelik aus Gelsenkirchen. Beim Bilderwettbewerb ging es darum, die Wichtigkeit des Bekleidungsgebotes mit Bildern zu verdeutlichen.

Die Veranstaltung endete mit dem Versprechen der Jugendkommission, weitere Projekte anzugehen.

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