Gemeinschaft

Ramadan-Hilfskampagne in Albanien

25. August 2010

Albanien befindet sich in Südosteuropa und grenzt an die Länder Karadag, Kosovo, Makedonien und Griechenland an. Die Einwohnerzahl des Landes mit der Hauptstadt Tiran beträgt 3,5 Millionen. 70% der Bevölkerung sind Muslime, 20% sind orthodoxe Christen und 10% sind Katholiken. Die Währung Albaniens ist der Lek.

Albanien gehört zu den ärmsten Ländern Europas. Das Pro-Kopf-Einkommen in Albanien ist sehr gering. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Der Durchschnittslohn liegt bei 300 Euro. 50% der Bevölkerung lebt ländlich und ohne soziale Sicherheit. Auch die Bildungssituation ist mangelhaft.

Die Spende der IGMG umfasste insbesondere Lebensmittel und Bücher. Neben Lebensmittelpaketen gefüllt mit Öl, Mehl, Nudeln, Zucker, Seife und Reis wurden auch Ilmihal-Bücher (Katechismus) an 300 Familien verteilt.

Bulqize

 

Wenn wir an arme Länder denken, fallen uns Palästina, Bangladesch, Kaschmir und Afrika ein. Wir denken an die Notleidenden in Afrika und im Nahen Osten, doch die bedürftigen albanischen Muslime in Europa vergessen wir häufig.

In der Stadt Bulqize sind im Bergbau hunderte Menschen gestorben. Die Verstorbenen hinterließen Halbweisen zurück, die nun in sehr ärmlichen Verhältnissen leben.

Das Freitagsgebet verrichteten wir in der einzigen Moschee in Bulqize, einer Stadt mit 20000 Einwohnern. Am Freitagsgebet nahmen sehr wenige teil, so dass nur die ersten drei Reihen gefüllt waren.

Auch der Bürgermeister der Stadt verrichtete mit uns das Freitagsgebet. Die 300 Lebensmittelpakete konnten wir aufgrund des großen Menschenandrangs nur unter Polizeikontrolle verteilen. Leider reichten die Pakete nicht für alle.

Bei der Verteilung der Lebensmittelpakete stand uns die Stadt zur Seite. Angesichts des nahenden Schulbeginns werden insbesondere Schulsachen benötigt. Bürgermeister Mayor Keta teilte uns sein Ersuch diesbezüglich mit.

Wir  überbrachten die Spenden der europäischen Muslime an die Bedürftige in Albanien. Die Bedürftigen sprachen Bittgebeten für sie aus und sandten viele Grüße. Bei den Albanern ist die IGMG bereits wegen den Opfertierkampagnen und anderen Spenden bekannt und beliebt.

Tiran

Tiran hat nahezu 1 Million Einwohner und ist eine schöne Stadt, die von Bergen umgeben ist. 80% der Bevölkerung ist islamischen Glaubens. 1935 hatte die Stadt ca. 25000 Einwohner und mehr als 40 Moscheen. Heute gibt es trotz der hohen Einwohnerzahl nur sieben Moscheen in der Stadt. Darüber hinaus gibt es 114 Kirchen und zwei Synagogen.

Auf dem Platz, wo Süleyman Pascha einen Moscheekomplex errichten ließ, steht jetzt ein gewaltiges Hochhaus. Stiftungen werden ausgeplündert und alte osmanische Moscheen werden abgerissen oder verkauft.

Kurca

22000 leben in Kurca. In der Stadt gibt es nur noch eine einzige osmanische Moschee. Als der Muezzin zum Nachmittagsgebet ruft, gehen wir zum Gebet, doch wir finden eine leere Moschee vor -eine Moschee ohne Gemeinde. Die Moschee, die von Sultan Fatih in Auftrag gegeben wurde, ist zerstört -nur ein Minarett konnte dem Verfall trotzen.

Burrel

In der 17000 Einwohner-Stadt gibt es ebenfalls nur eine Moschee. Der Mufti ist ein Absolvent der Theologischen Fakultät der Universität Marmara in der Türkei. Das Gebet verrichten wir mit sieben Jugendlichen. Auf dem Moscheehof herrscht eine warme Atmosphäre. Ich unterhalte mich mit den Älteren der Gemeinde. Bei dem Gespräch wird deutlich, dass die Bevölkerung sehr wenig über den Islam weiß. Aufgrund der mangelnden religiösen Bildung ist ihr Wissen über den Islam sehr begrenzt.

Uns betrübt die Situation der Albaner. Die Weisen und Bedürftigen dieser Umma sind allein gelassen. Wir sind ihnen zu Hilfe geeilt, und wollen das auch in Zukunft tun. Wir benötigen jedoch die Hilfe der Muslime in Europa.

Wir befinden uns inmitten des Ramadan, dem Monat, in dem gute Taten mehrfach belohnt werden. Es ist an der Zeit der albanischen Bevölkerung zur Seite zu stehen. Lasst uns unsere Geschwister nicht vergessen. (fy)

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