„Religion ist kein Auslaufmodell“ – Islamische Gemeinschaft zum Trend religiöser Säkularisierung

20. Mai 2025
Pressemitteilung

„Inmitten einer zunehmend säkularen Gesellschaft betont die Islamische Gemeinschaft die Kraft des Glaubens: nicht als Rückzug, sondern als Engagement, nicht als Tradition, sondern als Zukunft. Religion ist nicht überholt – sondern unterschätzt“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Befunde aus der „JugendTrendstudie 2025“. Danach spielt der Glaube an Gott eine immer geringere Rolle. Ali Mete weiter:

„Die Islamische Gemeinschaft nimmt die Ergebnisse der ‚JugendTrendstudie 2025‘ mit Interesse zur Kenntnis – und sieht darin Chance und Herausforderung zugleich. Vor allem freut uns, dass für viele Musliminnen und Muslime der Glaube weiterhin ein zentraler Wert im Leben ist – gerade in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten und Umbrüche.

Glaube ist kein Relikt vergangener Zeiten, kein Auslaufmodell, sondern ist auch im säkularen Umfeld Kraftquelle, moralischer Kompass und soziale Brücke. Religion ist für uns keine Flucht aus dem Sichtbaren, kein Rückzug ins Private, er ist Verantwortung gegenüber Mitmenschen, gegenüber der Gesellschaft und gegenüber der Schöpfung. Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Religionsgemeinschaften heute mehr denn je gefordert sind, glaubwürdig, dialogbereit und gesellschaftlich relevant aufzutreten. Für Musliminnen und Muslime bedeutet das auch: sich aktiv einzubringen in Debatten über Werte, Zusammenhalt und Zukunft.

Wenn die Studie zeigt, dass viele junge Menschen keinen persönlichen Bezug zu Gott mehr verspüren, sehen wir darin nicht nur eine Statistik, sondern einen Auftrag: als Religionsgemeinschaften wieder stärker zu erklären, wofür wir stehen – als Beitrag zur Stärkung unserer pluralen, solidarischen Gesellschaft.

Dass bei Musliminnen und Muslimen der Glaube besonders stark bleibt, ist Ausdruck einer gelebten Spiritualität, die im Alltag verankert ist – im Zentrum steht bei vielen Gläubigen die Moschee als Ort der Begegnung, der gegenseitigen Fürsorge und Freundschaft, der Familie sowie der Gemeinschaft.

Die Islamische Gemeinschaft fordert, religiöse Menschen nicht in die defensive Rolle einer schrumpfenden Randgruppe zu drängen. Säkularität darf nicht zur Unsichtbarkeit von Religion führen – weder in Bildung noch in Politik oder Medien. Die Vielfalt religiöser Lebensentwürfe ist Teil der demokratischen Gesellschaft – und verdient ausdrückliche Anerkennung, nicht nur Toleranz. Vielfalt bedeutet auch, dass religiöse Perspektiven ihren Platz behalten – in Bildung, Medien und Politik. Nur dann bleibt unsere Demokratie wirklich offen für alle.“

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