Pressemitteilung

Religionsmonitor: Zusammenhalten und mehr denn je interkulturelle Kontakte stärken!

09. Januar 2015

„Es ist besorgniserregend, dass weit mehr als die Hälfte aller Bundesbürger der Meinung sind, der Islam sei bedrohlich. Nach dem abscheulichen Anschlag in Paris müssen wir uns noch mehr Sorgen und Gedanken darüber machen, wie wir den sozialen Frieden fördern und Vorurteilen wirksam begegnen können“, so Mustafa Yeneroğlu, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), anlässlich der Sonderauswertung „Islam“ des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung vom Donnerstag. Yeneroğlu weiter:

57 Prozent der Bundesbürger sind der Studie zufolge der Meinung, der Islam sei bedrohlich. 40 Prozent der Bundesbürger fühlen sich zudem durch Muslime wie Fremde im eigenen Land. Jeder Vierte will Muslimen sogar die Zuwanderung nach Deutschland verbieten.

Diese Befunde stimmen traurig und geben Anlass zur Sorge. Gerade vor dem Hintergrund des abscheulichen Anschlags in Paris müssen wir befürchten, dass die Ablehnung gegenüber Muslimen weiter steigen wird. Populisten wie ‚Pegida‘ reiben sich bereits die Hände, um diesen Anschlag für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Genauso ist es mit Gewalttätern, die den Islam für ihre abscheulichen Taten instrumentalisieren. Das dürfen wir nicht zulassen. Entziehen wir ihnen den Boden. Hören wir auf, die Pariser Täter als ‚Islamisten‘ zu bezeichnen oder ihre Taten im Kontext von Religion zu beurteilen und damit das Bild des Islams sowie der Muslime weiterhin negativ zu prägen, sondern nennen sie beim Namen: Terroristen! Wir haben alle vor den Fernsehern verfolgen können, dass diese Personen kein Anstand und Moral besitzen und genau dies setzt Religiosität unbedingt voraus.

Wir dürfen nicht zulassen, dass Populisten einen Keil in unsere Gesellschaft treiben. Wir sind fester Bestandteil dieser Gesellschaft und lassen uns nicht spalten. Wie aus der Studie klar hervorgeht, sind Muslime dem Staat und der Gesellschaft eng verbunden. Das müssen wir hervorheben und sichtbar machen. Gefordert sind wir alle. Daher rufen wir alle Menschen dazu auf, sich an Kundgebungen und Trauerfeiern solidarisch mit den Opfern zu zeigen und heute mehr denn je Kontakt zueinander zu suchen sowie interkulturelle Kontakte zu stärken.

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