Pressemitteilung

Studie: Verbraucherschutz in der Einwanderungsgesellschaft

07. November 2007

Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) hat eine Studie „Verbraucherschutz in der Einwanderungsgesellschaft“ veröffentlicht, in der auf eine Reihe von Missständen in der Informations- und Integrationspolitik der Bundesregierung aufmerksam gemacht und vorbildliche Lösungsansätze vorgelegt werden.

Zu Recht fordert der vzbz eine Etablierung der Verbraucherbildung im Zentrum der deutschen Integrationspolitik. „Gut informiert, gut integriert“ laute die bisher in der Integrationspolitik viel zu wenig beachtete Erfolgsformel, resümiert Uwe Hüser, stellvertretender Vorstand des vzbv. Es zeuge von wenig Weitsicht, dass in dem Nationalen Integrationsplan das Stichwort Verbraucherschutz ausgeblendet sei.

Es fehle an einer Gesamtstrategie. Verbraucherbildung und -information seien in optimaler Weise zur erfolgreichen Integration von Migrantinnen und Migranten geeignet. Während der Staat seinen Bürgern immer mehr Eigenverantwortung abverlange und die Konsumwelt immer globaler, vielfältiger und komplexer werde, steige der Bedarf an Bildung und Information. Dies gelte in besonderem Maße für die Bevölkerungsgruppen, denen die Teilnahme am öffentlichen Leben durch Sprachbarrieren oder andere kulturelle Hintergründe ohnehin schwer genug falle.

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) teilt die Ansicht der Verbraucherzentrale Bundesverband. „Es besteht akuter Handlungsbedarf. Mit den bisherigen Änderungen des Aufenthaltsgesetzes wird dem Problem nicht in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Sowohl Grundkenntnisse der deutschen Sprache, die neuerdings vor der Einreise gefordert werden, als auch ein erfolgreicher Abschluss eines Integrationskurses versetzt den Zuwanderer nicht in die Lage, juristische Formulierungen in z.B. Kauf-, Miet- oder Versicherungsverträgen zu verstehen. Daher ist die Forderung der Verbraucherzentrale Bundesverband ernst zu nehmen und von der Bundesregierung auf die Tagesordnung zu setzen“, unterstreicht ein Sprecher der IGMG-Rechtsabteilung in Köln, die Ergebnisse der Studie. Täglich würden viele Anrufe von Migranten eingehen mit der Bitte um Auskunft und Hilfe bei typischen Geschäften des täglichen Lebens.

Daher begrüße die IGMG den für 2008 geplanten Workshop mit Verbrauchervertretern und Vertretern von Migrantenorganisationen mit dem Ziel der Definition gemeinsamer Ziele und Strategien. Auch die Monierung von Uwe Hüser,  dass Verbraucherzentralen kaum mit örtlichen Migrantenorganisationen vernetzt seien, bestätigt die IGMG und teilt die Ansicht Hüsers, dass das rechtliche Knowhow und der „kurze Draht zu den Zuwanderern“ zusammengeführt werden müssen.

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