Freitagspredigt

Für Allah lieben, für Allah ablehnen

06. August 2025 Tasbih Grün Schwarz
Tasbih Grün Schwarz

Verehrte Muslime!
Der Gesandte Allahs (s) nahm eines Tages die Hand von Muâz ibn Dschabal und sagte zu ihm: „O Muâz! Ich liebe dich.“ Muâz (r) antwortete: „Auch ich liebe dich, o Gesandter Allahs!“[1] Daraufhin gab ihm der Prophet (s) einen Ratschlag: „O Muâz! Ich lege dir ans Herz, nach jedem Gebet folgendes Duâ nicht zu vergessen: ‚O Allah! Hilf mir, an dich zu denken, dir zu danken und dir auf schönste Weise zu dienen.‘“[2]

Liebe Geschwister!
Im Islam gehört es zur Aufgabe eines jeden Gläubigen, Allah zu ehren, an ihn zu denken, ihm zu danken, ihn zu lieben, zu lieben, was er liebt und abzulehnen, was er ablehnt. Kurz gesagt: Alles, was für Allah getan wird, ist eine Ibâda.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Gefühle wie Zuneigung, Ärger oder Liebe gehören zu seiner Natur. Im Koran heißt es: „Sprich: ‚Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. Dann wird euch Allah lieben und euch eure Sünden verzeihen; denn Allah ist verzeihend und barmherzig.‘[3]

Der Gesandte Allahs (s) sagte: „Der Glaube eines Menschen ist vollkommen, wenn er für Allah liebt, für Allah ablehnt, für Allah gibt und für Allah verzichtet.[4] In einem anderen Hadith heißt es: „Drei Eigenschaften führen dazu, dass man Freude am Îmân spürt: Allah und seinen Gesandten mehr zu lieben als alles andere, jemanden nur für Allah zu lieben und die Rückkehr zum Kufr nach der Rettung daraus so sehr abzulehnen, wie man es verabscheuen würde, ins Feuer geworfen zu werden.[5]

Liebe Geschwister!
Wer für Allah liebt, sich selbst und anderen mit dieser Liebe begegnet und so von dieser Welt geht, gehört zu denen, die am Jüngsten Tag im Schatten des göttlichen Thrones stehen werden. Doch Allah und seinen Gesandten zu lieben, darf keine leere Behauptung sein. Sie muss sich in der Lebenspraxis zeigen. Wer liebt, orientiert sich an Allahs Botschaft. Der Mensch trägt von Natur aus die Neigung in sich, das Vollkommene zu lieben. Wer erkennt, dass allein Allah wahre Vollkommenheit und Schönheit besitzt, der lernt, ihn zu lieben.

Nach Allah und seinem Gesandten verdienen vor allem unsere Eltern, Geschwister, Ehepartner und Kinder unsere Liebe – und genauso wichtig, wie die Liebe selbst, ist es, dass andere unsere Liebe spüren. Ein gläubiger Mensch achtet auch in seiner Liebe und in seiner Ablehnung auf Allahs Zufriedenheit. Wenn er liebt, dann für Allah. Und auch wenn er jemanden nicht liebt, bleibt er gerecht. Unsere Liebe darf uns nicht blind oder taub machen. Nicht unsere persönlichen Wünsche, sondern Allahs Maßstäbe sollen unser Handeln bestimmen. Lasst uns also aufrichtig und bewusst lieben. Lasst uns weise und fair bleiben – auch wenn wir jemanden nicht lieben.

Möge Allah uns zu Dienern machen, die liebevoll und gerecht sind. Mögen wir zu denen gehören, die lieben, was er liebte. Âmîn.

[1] Nasâî, Sahiw, 60

[2] Abû Dâwûd, Witr, 26

[3] Sure Âl-i Imrân, 3:31

[4] Tirmizî, Kiyâma, 60

[5] Buhârî, Îmân, 9

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