Freitagspredigt

Hutba – Der Zekat

29. Oktober 2004

Verehrte Muslime,

Der Zekat ist ein finanzieller Gottesdienst und gleichzeitig auch einer der fünf Grundpfeiler des Islams. Die Zekatabgabe ist für jeden wohlhabenden Muslim eine Pflicht.
Sie ist eine materielle Reinigung, die ein moralisch gefestigtes und tugendhaftes Leben ermöglicht.
Im heiligen Koran wird die Zekatabgabe an 26 Stellen zusammen mit dem Pflichtgebet und an 6 Stellen alleinstehend erwähnt.
Der Zekat gibt dem Muslim die Möglichkeit, seine Liebe zu Allah über die Liebe zu seinem Vermögen zu stellen.

Liebe Gemeinde,

Die Zekatabgabe ist ein Recht der Bedürftigen, das Allah dem Vermögen des Reichen auferlegt hat. Im Koran heißt es: „“¦und von ihrem Vermögen war ein Anteil für den Bittenden und den Unbemittelten bestimmt.“(Sura az-Zariyat 19)
Wer die Zekatabgabe verrichtet, gewinnt Allahs Wohlwollen, indem er den Bedürftigen ihren „Anteil“, der ihnen zusteht gibt. Denn wer von seinem Vermögen den Pflichtanteil nicht abgibt, trägt eine sehr große Verantwortung und wird am Tage der Abrechnung sicher nur mit Scham vor Allah teala stehen.
Deswegen muss ein Muslim seine Zekatabgabe, ohne jegliche Gegenleistung zu erwarten, bereitwillig verrichten. Gesegnet ist das Vermögen, für das auch gedankt wurde. Allah setzt auch im folgendem Koranvers fest, dass er diejenigen, die ihre Zekatabgabe verrichten im Diesseits und im Jenseits großzügig belohnen wird.““¦und was immer ihr spendet, Er wird es ersetzen; und Er ist der beste Versorger“¦“(Sebe 39)
„Das Gleichnis derjenigen, die ihr Vermögen auf dem Weg Allahs ausgeben, ist wie das Gleichnis eines Samenkorns, das sieben Ähren wachsen lässt, in jeder Ähre hundert Körner. Und Allah vervielfacht es, wem Er will.“ (Bakara 261)

Liebe Brüder und Schwerstern,

„Nimm Almosen von ihrem Vermögen, auf dass du sie dadurch reinigen und läutern mögest.“(Tauba 103) Die Zekatabgabe beseitigt wie wir aus diesem Koranvers sehen, einige schlechte Eigenschaften des Menschen wie z.B. Gier und Geiz. Anderseits fördert es gute Eigenschaften wie z.B. Freigebigkeit, Wohltat und Hilfsbereitschaft. Der Mensch gewöhnt sich dadurch an das Helfen und stärkt damit seine Barmherzigkeit. Die Zekatabgabe dient auch zur sozialen Gerechtigkeit. Denn die Zekatabgabe hebt die Ungleichheit zwischen den Armen und den Reichen auf, vermindert die Armut, führt zur gerechten Verteilung der Gaben und trägt dazu bei, dass soziale Solidarität und Gerechtigkeit herrscht. Deswegen ist die Zekatabgabe ein sehr wichtiges soziales Sicherheitssystem.

Also, verehrte Gemeinde,

Um Allahs Wohlwollen zu erlangen, sollen wir auch unsere Zekatabgabe ohne zu protzen und ohne die Würde der Berechtigten, zu verletzen verrichten. Deshalb ist es am besten, wenn man die Abgaben über eine Organisation verteilt. Die Zekatabgabe gilt in der islamischen Geschichte auch als ein gesellschaftlicher Gottesdienst. Das verteilen durch eine Organisation entspricht dem Sinn des Gottesdienstes am besten. So werden soziale Aktivitäten unterstützt und die Bedürftigen beglückt.

Liebe Muslime,

Seit Jahren verteilt unsere Organisation mit Hilfe seiner gegründeten Zekat-Fon dem Zwecken und Zielen gemäß die Abgaben. Eure Zekat und Fitra-Abgaben werden insbesondere an die Studenten, Bedürftigen, Waisen, Witwen, Kranken und Armen verteilt. Sie erreichen unter anderem die Geschädigten, Schulen und Krankenhäuser. Sie werden auch für Bildungszwecke verwendet.

Ich wünsche euch allen, dass Ihr in diesem gesegneten Tagen, in denen man für die Wohltaten großzügig belohnt wird, eure Zekatabgaben auf die schönste Art und Weise verrichtet.
Möge Allah euch beschützen.

IGMG Seelsorge

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