Freitagspredigt

Hutba – Muhammad (saw) gedenken oder seinem Beispiel folgen?

01. Mai 2009

Verehrte Muslime,

in den vergangenen Wochen hatten wir die Gelegenheit eine Reihe von Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Gesandten Gottes Muhammad (saw) erleben zu können. So konnten wir unser Wissen über den Propheten auffrischen oder neues Wissen über das Leben und die Person Muhammad (saw) erlangen. Es würde uns nicht wundern, wenn der Prophet zu den Menschen gehören würde, über die am meisten gesprochen wird. Jedoch ging es bei den Gedenkveranstaltungen nicht um ein bloßes Auffrischen unseres Wissens, sondern vielmehr um die Frage, wie wir dem Vorbild des Gesandten Gottes folgen können.

Verehrte Geschwister,

der Gesandte Gottes ist für jeden, der das Wohlwollen Gottes erlangen möchte, ein vollkommenes Beispiel. So steht es auch im Koran, denn dort heißt es: In dem Gesandten Allahs habt ihr wirklich ein schönes Beispiel für jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und oft Allahs gedenkt. [33:21] Dabei geht es dem Propheten nicht um theoretische Ratschläge, sondern um einfache praktische Anweisungen, die er in seinem Leben in bester Weise selbst vorgelebt hat. Der Sinn der Mawlîd-Veranstaltungen liegt also darin, dass wir uns bewusst werden, inwiefern unsere Lebensführung der Sunna des Propheten entspricht.

Verehrte Muslime,

sich den Propheten zum Vorbild zu nehmen, bedeutet, ihn als Mensch zu sehen und seine Praxis als Beispiel für eine vorbildliche Lebensführung zu nehmen. So haben es die Gefährten des Gesandten Gottes getan, welche eine Gemeinschaft aufrichtiger und Gott ergebener Menschen bildeten. Denn die Lebensführung des Propheten beinhaltet nichts, was der unverfälschten Natur eines Menschen widersprechen würde. Beispielsweise behandelte er seine Mitmenschen mit äußerster Rücksicht und verabscheute die Lüge. Grobes Verhalten und schlechte Angewohnheiten waren bei ihm nicht zu finden. Die ihm ergebenen Menschen behandelte er mit großem Respekt. So wird es von Anas (ra) überliefert. Er sagte: „Neun Jahre habe ich dem Gesandten Gottes gedient. Ich erinnere mich an kein einziges Mal, dass er mir gesagt hätte, weshalb ich dieses und jenes gemacht hätte. Er hat auch nie etwas missbilligt.“ (Muslim, Fadâil, 54, 53) Sogar die Kriegsgefangenen behandelte er sehr gut, ganz zu schweigen von seiner Hingabe für seine Umma. Diese Eigenschaft Muhammads (saw) wurde in folgendem Vers verewigt: Wahrlich, nun kam bereits ein Gesandter aus euerer Mitte zu euch. Schwer liegen euere Missetaten auf ihm. Fürsorglich ist er für euch! Gegen die Gläubigen (aber) ist er gütig und barmherzig. [9:128] Unser Prophet war also jemand, der sich von allem, was schlecht ist, fernhielt und sich dem zuwendete, was gut ist. Er ist der Prophet der Barmherzigkeit, wie es im bekannten Koranvers heißt: Und Wir entsandten dich fürwahr als eine Barmherzigkeit für alle Welt.“ [21:107] Was für eine Ehre wäre es für uns, wenn wir an seiner Sunna festhalten und uns als Umma der Barmherzigkeit betrachten könnten. Wie glücklich dürfen sich diejenigen schätzen, die seinem Beispiel folgen.

IGMG-Irschadabteilung

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