Freitagspredigt

Hutba- Der Pfeiler der Religion- Das Gebet

24. März 2006

Unsere heilige Schrift, der Koran, beschreibt auf die schönste Art und Weise die Weisheit, die hinter der Erschaffung des höchsten Wesens auf Erden, des Menschen, steckt. In der Sura az-Zariyat, Vers 56, offenbart unser Herr: „Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen.“

Wie man seinem Schöpfer, Allah teala, seinen Dienst erweist, wird ebenfalls im Koran und in der Sunna beschrieben. Es ist eine Tatsache, dass nach dem Glaubensbekenntnis die erste Verantwortung eines Gläubigen das Pflichtgebet ist.

Der Koran spricht mehr als hundertmal vom Pflichtgebet und unser Prophet (saw) sagt darüber: „Das Gebet ist der Pfeiler der Religion. „Wir unterbrechen fünfmal täglich unseren Alltag und stehen für einige Minuten Allah teala dem Allmächtigen gegenüber. Das erfordert, dass man für jede Andachtsübung einige Minuten lang alle weltlichen Einflüsse beiseite schiebt, um seinem Schöpfer gegenüber Unterwerfung und Dankbarkeit zu bezeugen.

Während wir im Alltag unseres Lebens, der wie im Fluge vergeht, uns immer mehr vor unseren religiösen Aufgaben entfernen, kommen wir mit dem Pflichtgebet jeden Tag Allah teala etwas näher und zeigen unsere Verbundenheit.

Versuchen wir, auf folgende Fragen eine Antwort zu finden: Was kann der größte Wunsch eines Menschen im Diesseits sein? Was kann die Unruhen in der Seele und im Herzen eines Menschen mindern? Der Wunsch eines jeden Menschen ist es natürlich, glücklich und zufrieden zu sein.

Damit wir diese Glückseligkeit erlangen können, müssen wir in den Pflichtgebeten sowie außerhalb der Gebete unser Herz und unsere Seele mit „Zikr“, d.h. mit der Lobpreisung und Erinnerung Allah tealas beschäftigen.

Denn Zikr sorgt dafür, dass Allahs Licht unser Herz erreicht. Eben dann werden wir sehen, dass eine unendliche Zufriedenheit uns erreicht und uns erfüllt.

Verehrte Muslime!

Auf die oben aufgeführten Fragen finden wir auch in einem einzigen Koranvers eine Antwort. Allah teala sagt in seiner heiligen Schrift:“

Diejenigen, welche glauben und deren Herzen im Gedanken an Allah in Frieden sind – sollten die Herzen im Gedenken an Allah denn nicht in Frieden sein?“ (ar-Rad 28)

Aus diesem Vers verstehen wir, dass diejenigen, die nicht Allah teala gedenken, im Diesseits mit Schwierigkeiten, Unglück und Leid konfrontiert werden. Aus diesem Grund warnt uns unser Herr wiederum in dem folgenden Vers ausdrücklich:“ Siehst du denn nicht, dass Allah lobpreist, wer in den Himmeln und auf Erden ist, so auch die Vögel, ihre Schwingen breitend. Jedes (Geschöpf) kennt sein Gebet und seine Lobpreisung. Und Allah weiß, was sie tun.“ (an-Nur 41)

Liebe Geschwister!

Das Pflichtgebet ist gleichzeitig die größte Form von Zikr. Der Nutzen ist vielfältig. Aber das Wesentliche ist, dass die religiösen Pflichten nicht wegen den materiellen oder weltlichen Ansprüchen vergessen werden dürfen und dass man in jedem Abschnitt des Lebens mit Allah teala ist.

Aber leider vernachlässigen die heutigen Muslime diese wichtige Pflicht und werden von den irdischen Herausforderungen abgelenkt. Sie wissen nicht, dass wenn man das Gebet nicht verrichtet, dies zu Unwissen und geistigem Verfall führt. Das Schlimmste ist jedoch, dass man sich schrittweise unbewusst von Allah teala entfernt.

Der Mensch ist aber auf Allah teala seinem Schöpfer auf Ewig angewiesen. Durch das Gebet kommt er Ihm näher. Im Gebet findet der Mensch den Weg zu Allah teala und wird das Gebet wirklich aus tiefstem Herzen verrichtet, wird er die Nähe Gottes spüren und empfinden, dass Allah teala ihn anhört. Das Gebet wird ihn nicht nur stärken, nicht nur aufrichten und neuen Mut geben, sondern wird ihm auch einen Schutz vor bösen Gedanken geben, die sein Handeln beeinflussen.

Und so wird sein nächstes Gebet Dank ausdrücken, Dank für alles, was Gott ihm gab: Leben, Kleidung, Nahrung „” sachliche und auch geistige Werte. Und der Mensch wird die unendliche Güte des Allmächtigen empfinden und bewundern.

Der Mensch braucht das Gebet, diese stille Zwiesprache mit Gott, gerade heute, da die Tage voller Anstrengung, Hast und Unruhe sind. Ein Gebet „”und dauert es nur wenige Minuten „” bringt nicht nur Entspannung, sondern auch neue Kraft. So, wie der Körper Nahrung und Schlaf braucht, benötigt der Geist und die Seele Entspannung. Also lasst uns niemals unsere Pflichtgebete vernachlässigen“¦

Mit diesem Vers möchte ich meine Hutba abschließen: Trage vor, was dir von dem Buche offenbart wird und verrichte das Gebet. Siehe, das Gebet bewahrt vor Schandbarem und Verbotenem. Doch das (ständige) Gedenken an Allah ist fürwahr das Größte. Und Allah weiß, was ihr tut.“ (al-Ankabut 45)

IGMG Irschad-Abteilung

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