Freitagspredigt

Hutba: Gute Nachkommen

16. September 2022 Takka Tasbih Holz
Takka Tasbih Holz

Verehrte Muslime!

Als Muslime sind wir verpflichtet, fünf grundlegende Dinge zu schützen und zu erhalten: die Religion, der Verstand, das Leben, der Besitz und die Nachkommen. Der Schutz der Nachkommen, also der Schutz unserer Kinder, ist äußerst wichtig. Selbstverständlich möchten Eltern ihre Kinder vor Gefahren schützen. Auch Tiere haben diesen von Allah gegebenen Schutzinstinkt. Denn auch sie behandeln ihren Nachwuchs mit Barmherzigkeit und Fürsorge. Kinder sind eine Quelle der Freude. Im Koran heißt es: „Vermögen und Kinder sind Schmuck des irdischen Lebens.“[1]

Liebe Geschwister!

Allah sagt im Koran: „Und wisset, dass euer Besitz und euere Kinder nur eine Versuchung sind, aber gewaltiger Lohn bei Allah ist.“[2] Kinder sind eine der schönsten Gaben Allahs. Gleichzeitig können sie aber auch unsere größte Prüfung werden. Deshalb ist unser Bestreben, sie gut zu erziehen umso wichtiger. Nicht nur, dass sie gesund sind und ihnen nichts fehlt. Es soll unseren Kindern auch seelisch und spirituell gut gehen. Sie sollen Erfolg im Leben haben, während sie auch die Zufriedenheit Allahs erlangen. Weltliches und materielles Wohlergehen reichen allein nicht aus, um sie glücklich zu machen. Auch müssen wir die Seele und Spiritualität unserer Kinder stärken.

Verehrte Muslime!

Die Propheten legten großen Wert auf das Wohlergehen ihrer Nachkommen. Der Prophet Zakariyya (r) ist ein Beispiel dafür. Er sprach folgendes Bittgebet: „Mein Erhalter, gib mir von dir gute Nachkommen; du erhörst ja die Gebete!“[3] Ein guter Nachkomme ist der, der sich um die Zufriedenheit Allahs und einen guten Charakter bemüht. Doch gute Nachkommen entstehen nicht von allein. Für eine gute Nachkommenschaft müssen sich Eltern bemühen. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte: „Das wertvollste Geschenk, das Eltern ihrem Kind machen können, ist eine gute Erziehung.“[4]

Liebe Geschwister!

Die Erziehung unserer Kinder hat oberste Priorität. Wir sollten sie zu gottesbewussten Kindern erziehen. Sie sollen wissen, dass sie Teil der Umma des Propheten sind. Ebenso sollen sie der Menschheit nützlich sein. Natürlich achten wir drauf, dass sie gute Noten und einen guten schulischen Werdegang haben.  Grundlage ist aber, dass sie gute und aufrichtige Muslime werden. Eine Nachkommenschaft, die für die Gesellschaft keine Last darstellt, sondern Lasten abnimmt. Wir sollten unsere Kinder dazu motivieren, den Moscheeunterricht zu besuchen, an den Kursen, Veranstaltungen der Moscheen teilzunehmen und in Jugendgruppen aktiv zu werden.

Mögen wir zu jenen Eltern gehören, die sich um ihre Kinder bemühen, dass sie gute Muslime werden. Âmîn.

[1] Sure Kahf, 18:46

[2] Sure Anfâl, 8:28

[3] Sure Âli Imrân, 3:38

[4] Tirmizî, Birr, 33

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