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Hutba: Islamische Bekleidung und Mode

04. Dezember 2019 Rahla
Rahla

Verehrte Muslime!

In dem Koranvers, den wir vorhin rezitiert haben, erinnert uns Allah daran, dass die Bekleidung eine göttliche Gabe ist. Dort heißt es: „O ihr Kinder Adams! Wir gaben euch Kleidung, um eure Blöße zu bedecken, und als Festgewänder. Aber das Kleid der Gottesfurcht ist besser. Dies ist eines der Zeichen Allahs, auf dass sie sich ermahnen lassen.“[1]

Dieser Vers wurde unserem Propheten ﷺ in einer Zeit herabgesandt, in der die mekkanischen Polytheisten die Kaaba nackt zu umkreisen pflegten. Allah erinnert die Mekkaner und mit ihnen die gesamte Menschheit daran, dass die Bekleidung eine besondere Gabe ist und zu seinen Zeichen gehört.

Liebe Geschwister!

Kleidung ist nicht nur ein Grundbedürfnis. Sie ist gleichzeitig auch ein großer Segen, denn sie unterscheidet das Wertvollste aller Geschöpfe, also den Menschen, von allen anderen Geschöpfen. Im Koran heißt es: „O ihr Kinder Adams! Zieht euch für jede Gebetsstätte schön an und esst und trinkt, aber schweift nicht aus. Siehe, er liebt die Ausschweifenden nicht.“[2] Die Bekleidung, also das Bedecken bestimmter Körperteile, ist auch im Rahmen einiger Ibâdas verpflichtend. Zudem schützt uns Kleidung auch vor Kälte und Hitze. In diesem Sinne ist die Kleidung eine Gabe, für die wir Allah dankbar sind.

Verehrte Muslime!

Die heutigen Vorstellungen von Bekleidung sind vielfältig und durcheinander. Unser Schöpfer hat uns gewisse Grenzen und Maßstäbe in Bezug auf die Bekleidung gesetzt und uns lebende Vorbilder für ihre Auslebung gegeben.
Trotzdem wird Kleidung heutzutage eher als ein Mittel gesehen, um anderen zu gefallen oder Anerkennung zu erlangen. Wir halten an oberflächlichen äußeren Bildern fest und verlieren uns darin. Als Muslime sollten wir uns aber nicht täuschen lassen. Unser Maßstab sind die göttlichen Gebote. Demnach sollte unsere Kleidung uns ordentlich bedecken, der Tugend der Schamhaftigkeit entsprechen und sauber und ordentlich sein. Verschwendung und Prahlerei müssen dabei unbedingt vermieden werden. Im Rahmen der religiösen Prinzipien spielt hierbei auch der Brauch in dem Land, in dem wir leben, eine gewisse Rolle.

Liebe Geschwister!

Die göttliche Gabe der Bekleidung falsch zu nutzen, kann großen Schaden mit sich bringen. Allah legt beispielsweise den Frauen nahe, Kleidung zu tragen, die den Körper bedeckt. Die Weisheit dahinter wird im selben Koranvers erklärt: „So werden sie eher erkannt und (daher) nicht belästigt.“[3] Gemeint ist, dass durch ihre Bedeckung ihre Schamhaftigkeit erkannt wird. Unser Prophet ﷺ erklärte, dass diejenigen, die nur scheinbar bekleidet sind, also die Kriterien Bedeckung und Schamhaftigkeit in ihrer Bekleidung nicht wiedererkennbar sind, das Paradies nicht betreten werden und nicht einmal dessen Duft wahrnehmen werden.[4] Im Koran heißt es: „O ihr Kinder Adams! Der Satan verführe euch nicht, wie er eure Eltern aus dem Paradies vertrieb, ihnen ihre Kleidung raubend, um ihnen ihre Blöße zu zeigen. Siehe, er sieht euch, er und seine Genossen, von wo ihr sie nicht seht. Wahrlich, wir machten die Satane zu Beschützern der Ungläubigen.“[5]

Verehrte Muslime!

Die Bekleidung spiegelt die Persönlichkeit eines Muslims wider. Daher sollten wir Muslime uns würdevoll kleiden und auch unsere Mitmenschen dazu anleiten. Denn angesichts der heute gelebten Grenzenlosigkeit ist eine angemessene Bedeckung von großer Bedeutung. Sie ist notwendig, damit Männer wie auch Frauen ihre Würde und Ehre schützen können. Nicht zuletzt ist die Bedeckung ein wichtiges religiöses Gebot, durch welches  wir die Zufriedenheit Allahs gewinnen können.

Möge Allah uns das ermöglichen. Âmîn

[1] Sure A’râf, 7:26; Vg. Tafsîr Ibn Kathîr, entsprechender Vers
[2] Sure A’râf, 7:31
[3] Sure Ahzâb, 33:59; Vgl. Abû Hayyân, Al-Bahr al-Muhît, entsprechende Verse
[4] Vgl. Muslim, Libâs, 34, Hadith Nr. 2128
[5] Sure A’râf, 7:27

Hutba-Islamische Bekleidung und Mode

Hutba-Arabisch

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