Pressemitteilung

IGMG befürchtet Zunahme anti-islamischer Vorurteile

13. September 2001

Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), Mehmet Erbakan, erklärte:

‚Leider beobachten wir, dass durch die Anschläge in den USA und die Verdichtung des Tatverdachts hin zu Osama Bin-Laden anti-islamische Stimmungen geschürt und unterstützt werden. Dem muss entgegen getreten werden. Es muss Teil einer aktiven Politik werden, dass man gleichermaßen entschlossen gegen Terrorismus vorgeht und mit der gleichen Energie verhindert, dass eine Gleichsetzung von Islam und Muslimen mit Terrorismus stattfindet. Erst Recht dürfen sich die Emotionen von Trauer und Wut, welche die Muslime gleichermaßen ergreifen, nicht zu einem Verständnis von ‚Westen gegen Islam‘ verdichten – dies hätte fatale Folgen. Es könnte der Beginn eines neuen Kalten Krieges in einer Zeit, da die Menschheit globale Probleme auf allen Ebenen lösen muss, sein.

Die Probleme des 21. Jahrhunderts sind globale Probleme der Politik, der Ökonomie und der Ökologie, die nur partnerschaftlich gelöst werden können. Einen kalten Krieg zwischen den Zivilisationen wie ihn Huntington voraus sagt kann die Menschheit nicht verkraften. Sollte es dazu kommen, haben die Terroristen in ihrem Bestreben die Welt in ihrem Sinne durch Gewalt zu verändern, bereits gesiegt. Dem muss entgegen gewirkt werden. Es gilt, gerade jetzt jede Chance zu dem längst überfälligen Dialog der Kulturen zu nutzen. Zukünftige Generationen werden uns sonst dieses Versäumnis als Schuld anlasten.

Dem Konzept des Clash of Ziivilisations von Huntington muss unbedingt das Weltethos Konzept von Küng gegenüber gestellt werden.

Die Anschläge in den USA dürfen nicht die Funktion des Reichstagsbrandes von 1933 bekommen, und es darf ihnen nicht die anti-islamische Progrom-Nacht folgen.

Osama Bin-Laden sind nicht die Muslime und der Islam. Genauso wenig wie die IRA in Irland das Christentum und die Christen sind.‘

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