Pressemitteilung

24 muslimische und katholische Frauen als „Kulturmittlerinnen“ zertifiziert

01. April 2019 Kulturmittler, Frauen, Ausbildung
24 christliche und muslimische Frauen haben sich zu „Kulturmittlerinnen“ ausbilden lassen. © kfd/Marlène Meyer-Dunker

Düsseldorf/Köln, 1. April 2019 – „Grenzen überwinden – Gemeinsam lernen – Miteinander gestal­ten“: Unter diesem Motto haben sich seit September 2017 in einer Kooperation der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. und der Frauenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) 24 christliche und muslimische Frauen zu „Kulturmittlerinnen“ ausbilden lassen. Der Lehrgang schloss am Samstag, 30. März im Kölner Maternushaus mit der Präsentation der interreligiösen Projekte und Zertifikatsvergabe mit über 60 Gästen.

„Frauen sind schon immer Gestalterinnen unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten, wo Rechtspopu­listen Hass und Angst schüren, müssen wir durch solche Projekte für ein friedliches Miteinander einstehen und daran arbeiten“, so die Vorsitzende der Frauenorganisation der IGMG, Handan Yazıcı, in ihrer Ansprache.

Kern der Fortbildung waren Wissensaneignung über die jeweils eigene und fremde Religion sowie Bewusstseinsschärfung für den eigenen Glauben: nur so ließe sich die Basis für einen fruchtbaren Dialog legen, sind die Veranstalterinnen überzeugt.

kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil bekräftigt: „Interreligiöser Dialog ist unverzichtbar für das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Er gelingt vor allem dann, wenn ich über meinen Glauben sprechen kann, seine Wurzeln kenne und mich mit meiner Kirche, religiösen Praxis und Gottesbild auseinandersetze. Der Lehrgang ‚Kulturmittle­rinnen‘ hat dies in der Praxis eindrucksvoll bestätigt.“

Wichtige Elemente des Lehrgangs waren Besuche in Kirche und Moschee, das Lesen der jewei­ligen heiligen Schriften, erste gemeinsame Gebete sowie Diskussionen über Glaubensbekennt­nisse und Gottesbilder. Im Rahmen des Lehrgangs haben die Teilnehmerinnen 13 interreligiöse und interkulturelle Projekte in ihren Heimatgemeinden angestoßen, die sie vor Ort weiterführen.

Aus der Beschreibung zu einem Teilprojekt im saarländischen Wiesbach:

Projekt: hayat (türkisch) – haya (arabisch) – hajat (persisch) – leben

Bei den monatlichen hayat-Treffen teilen muslimische, assyrische, katholische, kurdische, deut­sche, türkische, afghanische Frauen Freude und Kummer, Lachen und Weinen miteinander in Frieden und in Vielfalt. Sie kochen und tanzen, machen Ausflüge und sprechen über die verschie­denen Religionen und Kulturen: über religiöse Rituale, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Religionen bzw. in Koran und Bibel. Themen bisher: Ramadan, Zuckerfest, Fasten­zeit mit Ostern, Advent und Weihnachten, Tod und Sterben, Suren und Bibelverse zu Frieden.

Dieser war nach 2009-10 und 2014-15 der bisher dritte Lehrgang „Kulturmittlerinnen“ und erste in Zusammenarbeit der kfd und der Frauenorganisation der IGMG. Gefördert wurde der Lehrgang durch das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mit Mitteln des Bundesinnenministeriums.

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