Pressemitteilung

„Mirâdsch ist Erneuerung“

14. Juni 2012

„Die als nächtliche Reise (Isrâ) und Himmelfahrt (Mirâdsch) unseres Propheten bekannten Ereignisse fanden nach einigen schweren Prüfungen statt, die das Prophetentum nun einmal mit sich bringt. Der Mirâdsch ereignete sich im Jahre 620, zwei Jahre vor der Auswanderung aus Mekka, genau in dem Todesjahr des Onkels und Beschützers unseres Propheten, Abu Talib, sowie seiner Gattin Chadîdscha. Dies ist auch das Jahr, in dem unser Prophet aus der Stadt Taif verjagt wurde. Sowohl unser Prophet als auch die Muslime haben also eine schwere Zeit durchgemacht. Aus diesem Grund wird dieses Jahr auch als „Jahr der Trauer“ bezeichnet.

Nach all diesen entmutigenden Erlebnissen haben der Isrâ und Mirâdsch sowie zahlreiche andere überlieferte Geschehnisse unserem Propheten und der jungen islamischen Gemeinde wieder Hoffnung gegeben. Sie haben erneut an die unersetzbare Rolle des Gesandten Allahs als Überbringer der Botschaft Gottes erinnert. Der Mirâdsch, insbesondere das fünfmalige Gebet, welches den Muslimen in dieser Nacht geschenkt wurde, hat ihnen neue Kraft gegeben. Auch die letzten Verse der Sure Bakara, die in dieser Nacht herabgesandt wurden, haben die Muslime ermutigt: „Allah belastet niemand über dessen Vermögen. Jedem wird zuteil, was er verdient hat, und über jeden kommt nach seinem Verschulden. ‚Unser Herr, strafe uns nicht für Vergesslichkeit und Fehler. Unser Herr, bürde uns keine Last auf, wie Du sie denen vor uns aufgebürdet hast“¦'“

Die bevorstehende Mirâdsch-Nacht sollte in diesem Sinne gewürdigt werden. Anlässlich dieser Nacht sollten wir unseren Kurs sowie die Zukunft unserer Familie und Gesellschaft erneut hinterfragen. Wir sollten uns bewusst machen, welche Fortschritte wir in der Gesellschaft gemacht haben, in der wir leben, wie wir unsere Zukunft sehen und uns noch einmal klar machen, was wir hierfür leisten müssen. Unser Prophet sagte: „Muslim ist, vor dessen Zunge (Wort) und Hand (Tat) die Menschen sicher sind.“ und „Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der seinen Mitmenschen am nützlichsten ist.“ In diesem Sinne müssen wir in unserer Gesellschaft vor allem als respektierte und engagagierte Menschen angesehen werden.

Als Muslim in Europa zu leben bedeutet natürlich nicht, unsere Geschwister in den anderen Teilen der Welt zu vernachlässigen. Deshalb beten wir für ein neues Bewusstsein der Umma und ein Ende der Kriege überall auf der Welt.

Mit diesen Gedanken und Gefühlen möchte ich unseren muslimischen Schwestern und Brüdern zur Miradsch-Nacht gratulieren. Möge sie der islamischen Welt und der gesamten Menschheit nur Gutes bringen.“

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