Pressemitteilung

Ücüncü: „Verfassungswidriges Kopftuchverbot diskriminiert muslimische Frauen in NRW“

01. Juni 2006

Anlässlich der Verabschiedung eines Kopftuchverbots für Lehrerinnen an nordrhein-westfälischen Schulen kritisierte der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), Oguz Ücüncü, die immer weiter voranschreitende Diskriminierung der muslimischen Frau im öffentlichen Leben. „Diese Gesetze grenzen muslimische Frauen aus dem öffentlichen Leben aus“, sagte Ücüncü dazu. „Solche Verbotsgesetze haben nicht nur die Ausgrenzung der Frauen aus dem Lehrerberuf zur Folge – sie machen es den Frauen grundsätzlich schwer, ins Arbeitsleben einzusteigen. Mit Blick auf die staatlichen Verbotsgesetze lehnen es auch immer mehr private Arbeitnehmer ab, muslimische Frauen mit Kopftuch einzustellen.“

Das Ergebnis sei ein staatlich geförderter Verweis an den Herd, der nichts mehr mit der Gleichberechtigung unserer Verfassung zu tun habe. „Die nordrhein-westfälische FDP steuert bewusst weg vom deutschen Säkularismus hin zu einem französischen Laizismus. Wieso sich jedoch die CDU vor diesen Karren spannen lässt und wie sie dies mit ihrem eigenen christlichen Hintergrund vereinen kann, erschließt sich uns nicht“, sagte Ücüncü weiter. Weiterhin stellte er fest, dass auch dieses Gesetz zum Kopftuch die grundgesetzliche Gleichbehandlung der Religionen missachtet.

„Angesichts der derzeit im Dienst befindlichen Lehrerinnen wird es sicherlich zu einer Klage kommen“, blickte Ücüncü in die Zukunft. „Über den Gerichtsweg haben wir uns jedoch die Integration nicht vorgestellt. Es muss einfach aufhören, dass sich die Politik in Fragen der Integration ihrer Verantwortung entzieht und dieser sogar entgegensteuert, die Fehler dann aber jedes Mal die Justiz ausbügeln muss.“

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