Irschad

Beschluss des Gelehrtenrates: Sichtung des Ramadan-Neumondes 2017/1438

26. Mai 2017

Der Gelehrtenrat der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) ist ausgehend von seinen Prinzipien zur Sichtung des Neumonds und seiner Bemühungen zur Feststellung des Neumondes für den Ramadan 2017/1438 zu den unten angegebenen wissenschaftlichen Daten gelangt. Auf Grundlage dieser Fakten wurde folgender Beschluss gefasst.

Die Konjunktion des Neumondes für den Ramadan 2017/1438 findet am Donnerstag, den 25. Mai 2017 um 19:45 Uhr GMT (21:45 Uhr in Mekka) statt. Der Neumond wird am 26. Mai um 06:22 GMT vom Pazifischen Ozean mit dem bloßen Auge zu sehen sein.

Am Tag der Konjunktion, also am Donnerstag, den 25. Mai 2017, geht der Mond z. B. in Ankara 30 Minuten und in Mekka 20 Minuten vor der Sonne unter. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Neumond in Mekka 4 Grad und 11 Minuten und in Ankara 4 Grad und 56 Minuten unter dem Horizont. Deshalb wird der Neumond weder in Mekka oder Ankara oder einem anderen Ort gesichtet werden können.

Am Tag der Neumondsichtung, also am Freitag, den 26. Mai 2017, geht der Mond in Ankara 41 Minuten und in Mekka 45 Minuten nach der Sonne unter. Der Neumond ist dann in Mekka 8 Grad und 55 Minuten und in Ankara 6 Grad und 15 Minuten über dem Horizont und damit von Mekka und Ankara aus sichtbar. In Köln geht die Sonne um 21:30 Uhr und der Mond um 22:09 Uhr unter, in Berlin ist der Sonnenuntergang um 21:12 Uhr, während der Mond um 21:49 Uhr untergeht. 

Demnach gilt: 

Samstag, der 27. Mai 2017 ist der erste Tag des Ramadans. Das erste Tarawîh-Gebet wird am Freitagabend, den 26. Mai verrichtet.

Möge der Ramadan der gesamten islamischen Welt und der Menschheit Wohlergehen bringen. Herzlichen Glückwunsch zum Ramadan.

Im Namen des Gelehrtenrates

Stellv. Vorsitzender und Leiter der Irschadabteilung

Celil Yalınkılıç

IGMG Gelehrtenrat: Prinzipien der Neumondsichtung

Der Islam richtet sich bei Gottesdiensten wie dem Fasten im Ramadan, der Hadsch, der Zakat, der Fitra-Abgabe und der Festtage nach dem Mondkalender. Die Ausübung dieser Gottesdienste ist zeitlich festgelegt. Denn in einem Koranvers heißt es: „Sie werden dich nach den Neumonden befragen. Sprich: ‚Sie sind Zeitbestimmungen für die Menschen und die Pilgerfahrt.‘“ (Sure Bakara, 2:189)

Den religiösen Bestimmungen zufolge beginnen die Mondmonate mit dem Sichtbar-Werden des Mondes über dem westlichen Horizont oder nach eindeutiger Sichtbarkeit nach Sonnenuntergang. Der Monat endet dann gleichermaßen mit der Sichtung des darauffolgenden Neumondes.

Der Ramadan ist der Monat des Fastens. Hierzu steht im Koran: „Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Koran als Rechtleitung für die Menschen und als Beweis dieser Rechtleitung und als (normativer) Maßstab herabgesandt wurde. Wer von euch in diesem Monat zugegen ist, soll während seines Verlaufs fasten.“ (Sure Bakara, 2:185)

In einem Hadith unseres Propheten heißt es zudem: „Fastet, wenn ihr den Neumond seht, und beendet das Fasten mit dem darauffolgenden Neumond! Sollte er euch jedoch verborgen bleiben, so vervollständigt die Zahl von Schabân auf dreißig!“ (Buhârî und Muslim)

Dementsprechend folgt die IGMG bei der Sichtung des Neumondes folgenden Richtlinien.

Die Methode der IGMG folgt den Beschlüssen, die in der Konferenz des Europäischen Rates für Fatwa und Forschung (ECFR) – in dem auch unsere Gemeinschaft aktives Mitglied ist – im Mai 1999 in Köln, während der Versammlung in der IGMG-Zentrale im Juni 2008 und der Istanbul-Konferenz des Europäischen Rates für Fatwa und Forschung vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2009/8-12 Radschab 1430 zur Sichtung des Neumondes gefasst wurden:

1) Laut den Richtlinien des oben erwähnten Hadithes ist die Sichtung des Neumondes ausschlaggebend. Diese kann entweder mit bloßem Auge oder mit modernen astronomischen Mitteln erfolgen.

2) Damit der astronomischen Berechnung zur Sichtung des Neumondes aus islamischer Sicht zugestimmt werden kann, muss der Neumond bei freier Sicht mit bloßem Auge erkennbar sein. Dieses Verfahren nennt man „Sichtung durch Urteil“.

3) Für die Sichtung des Mondes ist kein bestimmter Ort vorgegeben. Es genügt, wenn die Sichtung des Mondes an einem beliebigen Ort der Welt stattfindet.

4) Für die Sichtung müssen zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein:

a) Nach der Konjunktion des Mondes muss der Mond einen Winkelabstand von mehr als 8 Grad von der Sonne haben. Es ist allseits bekannt, das die Sichtung zwischen 7 und 8 Grad beginnt. Aus Vorsicht wird einstimmig der Winkelabstand von 8 Grad anerkannt.

b) Nach Sonnenuntergang darf der Winkelabstand des Mondes vom Horizont nicht weniger als 5 Grad betragen. Nur unter diesen Bedingungen ist die Sichtung des Neumondes mit bloßem Auge möglich.

 

Karte zur Berechnung der Mondsichtung

 

Karte zur Berechnung der Mondsichtung

 

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