Pressemitteilung

Botschaft des IGMG-Vorsitzenden Yavuz Çelik Karahan zum Ramadan

14. September 2007

Der Ramadan ist der segensreichste unter den sogenannten Drei Monaten, denn in diesem Monat begann die Offenbarung der Quelle der Glückseligkeit, des Korans, und in ihm wird eines der fünf Gebote des Islams, das Fasten, praktiziert. Außerdem werden in diesem Monat so genannte soziale Gottesdienste wie Zakât, Fitra und andere Spenden entrichtet.

In diesem Monat werden wir vor allem fasten. Das Fasten, das durch den Vers „O ihr, die ihr glaubt! Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Menschen vor euch vorgeschrieben war; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig.“ (Sure Bakara, [2:183]) zur Pflicht erklärt wurde, wurde durch den Vers „Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Koran als Rechtleitung für die Menschen und als Beweis dieser Rechtleitung und als Maßstab herabgesandt wurde.“(Sure Bakara, [2:185]) in den Monat Ramadan verortet. Aus diesem Grund ist das Fasten im Ramadan verdienstvoller als zu jeder anderen Zeit. So sollen all unsere Geschwister, deren gesundheitlicher Zustand es zulässt, fasten und dabei auch eventuelle Schwierigkeiten ins Auge fassen. Unser Prophet hat gesagt: „Wer aus reinem Glauben und die Belohnung von Allah erhoffend fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“

Da der Ramadan der Monat der Offenbarung des Korans ist, sollte man ihn damit verbringen, den Koran zu lesen oder ihm zuzuhören. So haben der Gesandte Gottes und seine Gefährten sich in diesem Monat mehr mit dem Koran beschäftigt als sonst. Unter der Leitung des Engels Gabriel wurden jedes Jahr im Ramadan einerseits die bis dahin offenbarten Suren wiederholt und andererseits das Wissen über den Koran vertieft. Diesen Brauch, „Mukâbala“ genannt, führen wir seit Jahrhunderten in unseren Moscheen fort. So sollten unsere Geschwister, die der Rezitation des Korans mächtig sind, ihn oft lesen, wenn möglich in Form der Mukâbala, wenn nicht, in ihren Häusern.

Aus anderer Sicht ist der Ramadan ein Monat, in dem die Hilfsbereitschaft zunimmt, so dass die Muslime die Zakât generell in diesem Monat bezahlen. Ein anderer materieller Gottesdienst ist die Fitra, die in diesem Monat noch vor dem Ramadanfest entrichtet werden muss. Außerdem sollte durch freiwillige Spenden Armen und Bedürftigen geholfen werden, wodurch man auf der einen Seite mehr Verdienst erwirbt und auf der anderen Seite diesen Menschen helfen kann, eine glücklichere Fastenzeit zu erleben. Die Bilder dieser Menschen in den Medien zerreisen uns jedes Mal das Herz. Deshalb ist es unsere menschliche und religiöse Aufgabe ihnen unsere helfende Hand auszustrecken.

Die islamische Welt begeht diesen Ramadan wieder in Trauer. Denn auf der Welt, insbesondere der islamischen Welt, werden immer noch viele Tränen und Blut vergossen. Die Menschen leben in ihrer eigenen Heimat wie Geiseln und müssen tagtäglich ums überleben kämpfen. Die Armut und Not nimmt zu. Auch diesen Menschen gegenüber sind wir verpflichtet. Wir müssen diesen Menschen durch materielle Hilfen und besonders durch unsere Gebete zu einem menschenwürdigen Leben verhelfen.

Als in Europa lebende Muslime haben wir vielleicht keine materiellen Probleme, doch umso mehr in geistiger Hinsicht. Familiäre, soziale und wirtschaftliche Probleme hinterlassen tiefe psychologische Wunden. Unsere wichtigste Quelle der Energie ist daher unsere Religion, die uns durch Gottesdienste und Bittgebete moralischen Beistand leistet. Aus diesem Grund sollten wir diese Atmosphäre der Barmherzigkeit und des Segens nutzen, um Bittgebete zu sprechen, uns nach dem Befinden unserer Geschwister zu erkundigen und – auch wenn dies unsere finanziellen Mittel stark in Anspruch nehmen sollte – unseren Mitmenschen helfen. Um diese Hilfe noch umfassender und wirkungsvoller werden zu lassen, sollten wir uns vereinen, um so den Bedürfnissen unserer Mitmenschen entgegenzukommen. Wir gratulieren nochmals all unsere Geschwister zum Ramadan und bitten unseren Herrn, dass der Ramadan Frieden für die ganze Menschheit mit sich bringt.

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