Pressemitteilung

Fünfte IGMG Delegiertenversammlung: Europa ist unsere Heimat

30. Mai 2012

„Wir leben in unserer Heimat – in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich. Kurz: Europa. Entsprechend pflegen wir eine bürgerschaftliche Beziehung zu den Staaten, in denen wir leben mit allen Rechten und Pflichten. Hinzu kommt unser Selbstverständnis als Muslime, verlässlich und vertrauensvoll zu sein. Selbstverständlich liegt es auch an uns, das gegenseitige Verständnis und ein harmonisches Miteinander zu fördern. Das gilt ausnahmslos für alle Menschen – unabhängig ihrer Herkunft, Religion oder Sprache. Das ist unser Grundverständnis.

Daher werden wir uns unter keinen Umständen provozieren lassen und von allem fernhalten, was zu Unruhe führen könnte. So war das Ignorieren der rechtsextremen Pro NRW vorbildlich. Da, wo wir reagieren, tun wir das im Rahmen rechtsstaatlicher Regeln, so wie der Islam es uns vorschreibt – verantwortungsbewusst.

Wir Muslime dürfen nicht nur physisch, sondern müssen auch psychisch hier leben. Die Gesellschaft, in der wir leben, dürfen wir nicht von außen beobachten. Zunächst müssen wir die Sprache, die Kultur, die Geschichte und die Lebensweise kennen. Als Minderheit in einem Land zu leben, bringt sicherlich Herausforderungen mit sich. Für diese müssen wir fundierte und nachhaltige Lösungen finden. Erforderlich ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass wir diese Herausforderungen zeitgemäß betrachten und entsprechende Lösungen präsentieren.

Zu unseren Aufgaben gehört es auch, für die nachkommenden Generationen eine Basis zu hinterlassen, auf der sie aufbauen können, ohne ihre Religion, ihre Sprache und ihre Kultur zu verlieren. Hier spielen die Moscheen eine zentrale Rolle, das Herz der IGMG. Diese sind nach unserem Verständnis nicht nur Gebets-, sondern auch Begegnungsstätte, die den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung fördert. Daher kommt auch der Aus- und Fortbildung der Imame eine zentrale Rolle zu, die künftig in Europa ausgebildet werden müssen.

Abschließend: Es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass weder Parteien noch Medienorgane, die in der Türkei verortet sind, das Recht haben, für uns hier in Europa zu sprechen. Noch immer wird die IGMG mit Vorwürfen konfrontiert und es wird versucht, die IGMG zu kriminalisieren. Diese werden mit Fremdzuschreibungen – Äußerungen und Inhalte von Publikationen aus der Türkei – begründet. Das weisen wir ausdrücklich zurück.“

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