Pressemitteilung

Forderung des Bundespräsidenten irritiert die Muslime

15. September 2004

Der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Oguz Üçüncü, reagierte auf die Forderung des Bundespräsidenten Horst Köhler an die in Deutschland lebenden Muslime, sich sichtbar vom Terror abzugrenzen, irritiert. „Muslime und ihre Spitzenverbände haben in einer unmissverständlichen Sprache Terror und Gewalt verurteilt und dies mit einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung zum Thema manifestiert. Daher halte ich die Forderung des Bundespräsidenten an die Muslime für unglücklich“, sagte Ücüncü. „Dass die klare Haltung der muslimischen Organisationen beim Bundespräsidenten nicht angekommen zu sein scheint, offenbart zudem ein bedenkliches Kommunikationsproblem, das es, gerade in Zeiten steigender Ressentiments gegen Muslime, mit allen Mitteln zu überwinden gilt.“

Ücüncü stimmt dem Bundespräsidenten darin zu, dass es nicht sein kann, dass „guten Bürgern und Steuerzahlern“ unterstellt wird, „sie seien Sympathisanten oder gar selbst Terroristen, nur weil sie nicht Christen sind“. „Dazu muss die Grundhaltung aber auf Vertrauen und nicht auf einem grundsätzlichen Misstrauen aufbauen“, bemerkte Ücüncü abschließend.

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